Tagebucheintrag vom 9. Juli 1938Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 104-105

Sa 9.7.38 Stalf: In Walldürn schwerer Anfang, aber die ersten Proz. /
sehr schön, auch die Lehrerinnenschule... Mit der Schwester geht es besser, wenigstens die Puppe weg. Ein Geistlicher von Rom.

Klara Nerz von Boppard im Missionshaus zu /
Menzinger, geht bald in die afrik. Mission, hat hier von der Mutter Abschied genommen. Erhält Kreuzweg /
und Kreuzlein.

Gg Widemann Kapl. bei Mariahilf Mü /
hat Telg bekommen, komm Wehrmachtspfarrer hier. Er war 9.11.23 als Student dabei, spricht davon daß /
man die Seelsorge im Heer zurückdrängen will, lobt v. Schobert außerordentlich, hätte auf der Konf. gesagt: Arbeiten /
Sie in der Seelsorge ohne Politik... Ich: Ich habe das Vertrauen daß kein substant. Unterschied zwischen militärischer und ziv. /
Seelsorge. Die Bischöfe hatten erst Bedenken gegen die Exempt. dann aber als wir hörten die Offiziere fühlten sich zurückgesetzt wegen /
Österreich und Italien. Aber natürlich unter der Voraussetzung daß grundsätzlich nach den Gesetzen der katholischen Pastoral. Ein pers.

➥ Seite 105

Typ: Gesellschaftlich beigehen aber taktvoll wiss fühlen wie weit. Der Führer mir gesagt: Er könne sich einen Soldaten drei Tage im /
Trommelfeuer nicht vorstellen ohne Religion. Dompfarrer werde das auch Schobert sagen. Dessen Erlaß zu Fronleichnam wie er /
äußerte von Berlin aus angeschafft. Wenn nur nicht allgemeines Verbot bedeutet. Bittet am Schluß um den Segen.