Tagebucheintrag vom 28. Februar 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 140-141

So 28.2.37 7 h im Dom heilige Messe. Viele Kommunic. /
Auch Männer. Zum ersten Mal zwei rote Ministr.

Dr Schöningh vom Hochland. Die Lage der Zeit. Er begrüßt wenn /
die Kirche von allem frei wird, die Bekenntnisschule sei doch bisher auch nichts gewesen, er hat die Ideale der bewegten /
Jugend. Über den Aufsatz von Prof. Urbach Bilanz des Prot. Wo ist Dr /
Fuchs?
In München, nicht versöhnt mit dem Schwiegervater. Zum Geburtstag sehr viele Stimmen vom Ausland. /
Die Rheinländer sind keine Charaktere, aber die Westf. bleiben katholisch. Ein Land das eine Ther Neumann hat wird nicht <untergehen> /
Das Schweigen manchmal besser als das Reden.

Poln. General Consul Const. Jelenski /
neu hierher gekommen. Fragt sehr viel über kirchenpolitische Lage. Seine Herren seien in meiner Predigt gewesen, hat die Predigt /
bereits. Bittet um weitere Pred. Was für Eindruck von Hi: Ich schätze ihn persönlich sehr hoch, als /
wirklichen Staatsmann, will keine Vernichtung der Kirche. Er aber: Warum duldet er das alles. Über Bekenntnisschule. /
Über RK. Über Jugend - was ich von der Verstaatlichung halte. Fragt ob er öfter (nicht zu oft fügt er bei) wiederkommen dürfe

15 30 im Vincentinum Zentralsitzung des Vincenvereins (Konfr des St /
Vinzenz-Zentralvereins). Der neue Vorsitzende Kommrat Doll- /
mann,
zweiter Vorsitzender Rechtsanwalt Schröder, zwei Damen dabei.

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Es schneit sehr stark. Ich bringe mit dem Wagen g. Rat Ludger heim.