Tagebucheintrag vom 14. Juli 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 63

Die 14.7.36 Bischof Stoll von Mainz auf dem Weg nach /
Traunstein. Unser Hirtenbrief über Klosterschule. Konfer. Fulda. /
Übergibt einen Brief an Pacif.

Frater Böckenhoff - wird hier 26. Juli zum Priester geweiht. /
Hier weil ich ihm für die Studien behilflich war. Für die Mutter werde ich Reisegeld schicken damit sie mit dem Zug fahren kann. /
Er spricht von besonderer Verfolgung des SJ Ordens - es geht gegen alle Orden. Nicht zunächst Ausweisung sondern /
Enteignung zu Treuhand des Staates. Massenaustritte nur bei den Oest.

Stadtpfarrer Zöller von Laim: Nach 41 Jahren (früher durften sie nicht Rad fahren) /
tritt er dort 1. August zurück und dafür g.R. geworden, dafür dankt er.

Frau Griebel: Ihr Sohn Mathem. in Berg a. /
Laim.
Sie hat sich erkundigt und überall erfahren, er habe keine Aussicht, er soll bei der Umschulung in den Volksschuldienst treten. /
Er selber scheint nicht zu wollen aber dort eine sichere Einnahme und Pension für das Alter. Ich erkläre: Ich halte das auch für das Sicherere, wenn /
es auch ein schweres persönliches Opfer für ihn ist. Scharnagl hätte ihr versprochen, durch den Caritas würde /
ergänzt werden, - von Bambg habe sie 300 M erhalten, jetzt von Caritas nur 30 /
M
für zehn Monate zugesichert. Ich habe keine Einwirkung auf den Car., übergebe als Hilfe 50 M /
Dafür sehr dankbar.

Frau Dir. Eid und Tochter Joh. Thieme: Ich soll meine /
Totenmaske machen lassen - nach langer Rede Ja, morgen 10 h. Ich frage wer Erfinder sei /
und sie sagen, der Hr Schmidt der aber kaufmännisch nichts verstehe. Ich warne: Es sei wenn sie in Kreise /
der Regierung und Partei kommen wollen, keine Empfehlung mich geformt zu haben und sie soll deshalb nicht ins Schaufenster und nicht zur /
Propag. was sie versprechen. Der Vater schwer krank. Über Blutenburger und Ettaler /
Mad. (mehr bekannt ist die von Altoetti.) Präl. Hartig fragen. /
Zeigt mir einige Köpfe.