Tagebucheintrag vom 5. Oktober 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 124-125

Sa 5. Okt. Gerüst aus dem Stiegenhaus weg genommen also Besuche wieder möglich.

Lujan: Steinh. †. Eine neue die die Gespräche bei Tisch hört? Reise zur Hoch- /
zeit
Rom ohne den Heiligen Vater zu sprechen. Sanz hatte viele Geschwister oder Verwandte am Tisch dabei, der Bischof sei /
in der letzten Zeit nicht zufrieden gewesen. Ein Dienstmädchen droht fortwährend sie werde ihrem Bräutigam oder Bruder sagen wie es in diesem /
Hause zugeht. Vier Tage Exerc.

Herder Freibg: Wollte durchaus kommen, hat aber nichts besonderes. Grat. zum Abschluss des Grossen /
Herder.
Es wird ihnen verboten einfach mit dem oder jenem schriftlich in Verbindung zu bleiben. Sein Schwiegersohn übernehme den Verlag.

Neuhäusler wegen des neuen Befehls, auch die Kirchen /
mit Hakenkreuzfahnen zu beflaggen. Erlaß von Fulda, Erlaß der Kölner Provinz. /
Und jetzt Novum.

Leop. Schwarz und Sekr Lang von Leohaus: Begeistert über ihre /
Audienz beim Heiligen Vater. P. Leiber sei außerordentlich freundlich gewesen. Der Heilige Vater habe viel von mir gesprochen: /
Im vorigen Jahre wäre er beinah ein Märtyrer der heiligen Kirche geworden, wir wünschen ihm Licht und Kraft. Ich übergebe ihm die Adr. /
die nachträglich noch kam. Waren auch in S. Gennaro. In einem Geschäfte eine Monstranz

➥ Seite 125

ausgestellt die vom Duce gestiftet.

Prof Lang, von Regensburg für Fund. theol. berufen. Mir willkommen, ich gebe ihm /
Missio can. Die Fehler von Seitz soll er gut machen. Ob gleich ein Publ.? Erst einmal umschauen. /
Aber jedenfalls für weitere Kreise. Erbittet sich auch in weiten akad. und nicht ak Kreisen zu sprechen. Kam ihm überraschend. /
Der Führer der Dozentenschaft legte ihm drei Fragen vor: Wir wissen nichts von ihnen, von Schmaus wissen wir mehr. /
Was halten sie vom Dritten Reich? Von Rosenbg? Von Schirach? Ad 2) Ich könnte doch nicht diesen /
Lehrstuhl übernehmen wenn ich Anhänger von Ros. wäre - der verstand - und wollte gar keine Antwort mehr auf die dritte Frage.

Gen Vic. - noch einmal wegen der Fahnen für morgen. In Breslau angefragt: An die /
Erzpriester keine Weisung ergangen, sich dementsprechend zu verhalten.