Tagebucheintrag vom 12. Februar 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 50-51

Die 12.2.35 Vortag der Schuleinschreibung - /
Größte Aufregung. Den ganzen Tag hin und her. Abds 8h sind in der Stadt noch 25 Versammlungen /
der Gegenseite und in den katholischen Kirchen Betstunden mit Verlesung und Verteilung des /
Hirtenwortes das heißt des zweiten Teils meiner Pred. Nach den Betstunden /
beschlagnahmt, Abds 10h, während ich den Bibelvortrag diktiere mit Kath.,

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im Radio die Mitteilung. Die Nacht schlecht wegen starkem Herzklopfen. Nachm. in etwa vier Stunden drei große Pack Briefe für Pacelli /
und den Heiligen Vater gearbeitet. - Über Altstätt nach Rom, versiegelt.

Baron Ritter früh - weil Tag des Heiligen Vaters. /
Über meine So pred. sei große Begeisterung gewesen, er war unter dem Volk. Das nächste Mal einen guten Platz. Damals /
als ich von Meineid und Hochverrat gesprochen hätte Frühw. ihm entgegen gerufen: Endlich einmal hat ein deutscher Bischof sich gerührt.

Zinkl - Bericht über Berlin. Orsenigo hat nichts getan, nur sich erzählen lassen.

Heute den ganzen Tag in der Idee, es sei Mi. Als der 16h Besuch nicht kam, /
„das sei gescheit". Abends Radio ¾8 angesteckt, nichts. Rosenkranz der von /
Toten auferstanden.