Tagebucheintrag vom 31. August 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 217-218

Frei 31. Aug. Hans Struth, Verleger des Feuerreiter: Es geht /
gut. 113000 Bezieher. Wenig aus dem Ausland. Vom Senatspräs. Grützmer /
weiß er nichts, auch nicht von der Beleidigung der Bischöfe durch Grohè. Er bittet um den Segen mit bewegter Stimme, er will /
am Grab von Alb. M. für mich beten. Nicht klar warum er kam. Erwähnte nebenbei: Er war einmal im /
Gefängnis.

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Frau Winand: Hat die ganze Woche mit der Rückkehr nach Altom. gewartet bis zur /
Rückkehr Die Noviz.meisterin hier beim Dritten Orden gestorben. Natürlich Klage, daß das Kloster nichts getan habe. /
Bei der Wahl ein Couv. an das andere gelegt, ist ungesetzlich. „War immer so“. Mache sie die Pri- /
orin
oder ich. Ich bleibe sehr schweigsam und kalt - Wahrm. wird angemeldet - schwer sie /
hinauszubringen. Natürlich der Besuch nur um sich wieder auf mich zu berufen.

Justizrat Wahrmuth: Wegen des Pressvereins. Prozess vermeiden. /
Gestern geeint daß der Preßverein den Kurier und das Tageblatt an Manz übergeben soll. /
Resp. Ich habe Irschl erklärt, die Genversammlung soll entscheiden, ich war damals mehr dafür daß die /
Postztg den Kur. erhalte damit eine größere katholische Zeitung erstehe. Aber die Angestellten? Hat Manz übernommen, /
ein Teil mußte doch entlassen werden. Dr Helfr. hatte von mir gesprochen, ich und die Bischöfe Augsburg und Würzburg seien für Postzeitung - /
aber auf die Frage, ob er direkt von mir Weisung habe, sagte er nein. Mein Name soll aus dem Spiel bleiben, nur zur /
Inform. für Wahrm. und Quadt. Ich: Der Kur. würde doch eingehen und dann grundsätzlich /
<Schenkung>? Das sei ausgeschlossen. Aber es wird nur das Tagblatt bleiben. Ich: Gegen den Völk. Herold, die /
offic. Klage nicht von hier sondern von Lorch aus? Ja und es wird muß ein besonderer Strafantrag gestellt werden. /
Ich spreche noch was besser unterblieben wäre: Die Verhandlungen zwischen Bischof und Reichsregierung sehr günstig, im Wesen drei Forderungen ... Jetzt aber die Defin. /
in Rom hinausgeschoben. Darüber ist man in Berlin befremdet, Pac. vor Abreise - bisher glaubte man die Regierung würde keine /
Verbote mehr erlassen (so meinte Wahrm) ja aber doch Vereine neu verboten, religiöse Beilagen und Artikel verboten. Er: Das wird sich /
nicht halten lassen. Wenn nur Vorurteile kommen gegen Papst dann möglich noch Verschärfung auch vor dem Jan 35 (Saar).