Tagebucheintrag vom 12. Februar 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 146-147

Mo, 12. Febr. Auf das schöne Wetter von gestern wieder Schnee und Regen und nasse Kälte

Frau Plerch, führt sich ein als Schwester von der Bezirkslehrerin Plerch in der Pfalz, ohne rechte Zweckangabe /
„Sie will danken für ein Buch“, meint die Adv. Predigt, sie komme von Huber und hätte ihm gedankt, daß er die Predigt verlegt habe und /
sei ermuntert worden hierher zu gehen. Von ihrer Schwester, sei krank gewesen, nur telef. beim Pfarrer sich erkundigt, traue sich nicht ihr zu schreiben. /
Wenn mit Dr Ammann, dann könnten sie sich aussprechen, sonst aber still. Ich halte sehr zurück, ermahne doch daß Bolsch /
nicht kommen dürfe; das wäre sehr schlimm – sie lässt das nicht gelten. In ihr Geschäft kommen Herren und als sie einmal sagte: Aber ich

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hätte doch ein schönes Buch geschrieben – das sei eine Schande ein solches Buch zu drucken, ich würde von München wegkommen. In einer Wirtschaft wo /
sie esse, hätten auswärtige Studenten gesagt, 95 % von SA seien Komm. – Das ist nicht wahr. Mir kam schon der Gedanke ob /
sie nicht aushorchen will, aber dafür redet sie selber zu viel. Vor dem Fenster mit den Schusslöchern: Ob ich nicht in anderen Zimmern wohnen könne. /
Ihr Mann am Vortag gestorben, beim kaufmännischen Verband. Sie: Hoffentlich halten die Österreicher aus, ich bete sagt sie immer für sie – ich suche wieder abzulenken /
und sage nachher meinem Sekr, die Dame dürfe nicht mehr vorgelassen werden.

15 h zu Guthirten nach sehr langer Zeit. M vom Herzen Jesu hat <Blutzucker | Blutspucken> gehabt , wollte /
mit 24 Jahren sterben und ist jetzt so alt. Von Steril. noch nicht gesprochen worden.