Tagebucheintrag vom 30. November 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 116

Do 30. Nov. Vorm. der 1. Schneewirbel.

10h eine Stunde zum Zahnarzt.

Graf Soden: Warum er nicht mehr beim Kronprinzen sei. Schon im Sommer zu Guttenbg: S. wird /
nicht bleiben können weil Hindernis für eine Verständigung mit den Nat. soz., für einen Besuch von Hitler. Im Oktober /
erklärte ihm der Kronprinz plötzlich mit Tränen: Wir müssen uns trennen. auch Aus den eigenen Reihen seien die Angriffe gekommen, er meint Gutt /
und Erbprinzen. Ein General habe Hind. gefragt, ob nicht H. und Rupp. einmal sich sprechen wollen - Nach einiger Zeit /
ließ Hind. sagen: Nein. if jetzt verstehe ich warum in der Rede vor der Wahl: Er habe Besuche abgelehnt /
(dachte früher, sei für Nunt. und mich gesagt). Inzwischen neu was Fugger über Gleichschaltung sagte: der Adel /
eingeordnet, <Unterschrift> ob gegen von der Mon. abrücken, einige wollen lieber austreten. Ob das nicht dem Kronprinzen gesagt worden- /
Nein. Teilweise sehr ergriffen. [ ... ] Er sei bereit für die Kirche zu arbeiten.

Nachmittag Elis. Moy: Mutter wird immer kränker. Mir wäre bang /
wann sie zu mir kommt. Ganz krankhaft. Dann Kann jetzt nicht nach Kochel.

Gen.Vic.: Unser Trio: Muhler mit den zwei Kaplänen seit gestern in /
Stadelheim
wegen Äußerungen über Dachau, - wenn doch die Geistlichen ruhig sein könnten. /
Sandkuhl- muß noch berichten ob die Jugend beruhigt. Auffallend daß gleichzeitig die Anfrage kommt wegen höherer /
Lernanstalt Religion - dann morgen von der Suspension freigesprochen. Rossberger /
trotz längerer Aussprache im polit. Polizei nicht freigestellt: Wir können ihn nicht seiner Stelle entheben weil wir damit ein Urteil /
und eine Verurteilung sprechen vor dem staatlichen Urteil.