Tagebucheintrag vom 30. September 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 155

Frei 30. Sept. Auf der Sitzung die Ernennung von Mons. Neuhäusler /
zum Canon. bekanntgegeben. Dann Stiftungsgesetz durchgesprochen zum Teil. Auf dem Rückweg /
in der Sacristei das Altarbild St Wendelin für Hatzenbühl besucht und das 2. /
Porträt
von Weihbischof gesehen.

17h im Angerkloster Umbettung des Sarges von M. /
Ther. Gerhardinger
aus der Gruft in die Kirche. Als Präses des /
Inform. proz. Seligsprechungsproz. nach dem Rituale. Nur daß das Grab nicht gesegnet wurde. /
Sechs Männer tragen den schweren Sarg im Schweiß ihres Angesichts. Eine Trauerfeier ohne Trauer. In Para- /
disum perducant te angeli.
Eine Beerdigung die mehr eine Auferstehung ist als eine Beerdigung. /
Ein Grab das mehr Licht ist als Dunkel. Vorher die Schwestern vereidigt über das alte Grab. Der Sarg in den neuen /
Holzsarg gelegt und mit einem Band versiegelt.

M. Fitz: Schwägerin will nicht mehr besucht sein, auch nicht mehr Geschenke für die Kinder annehmen. /
Besuch in Füssen unmöglich.

Beim Franz.kloster begegnet mir mit dem Rad Herr Brandstetter - /
fährt in die Großmarkthalle und auf den Schützenstand. Habe schon oft erzählt, bei Somme sei ich in seine Feldwache /
vorgekommen, von den Offiz. sei keiner gekommen aber der Feldpropst. Und sein Vater sei an der Vimy Höhe /
bei Loreto gewesen und habe in diesem Jahr jenen Stamm <gesucht | besucht>.