Tagebucheintrag vom 25. Juni 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 132

Sa 25. Juni Schw. Placida Hanauer, ehemals Chorfrau in /
Tettenweis, dann entlaufen. Durch Frau Keßler zu mir gewiesen, will eine Empfehlung für Tutz- /
ing
- Nein. Redet viel, sie hätte alles dem Bischof von Passau gesagt, es sei alles geordnet, hätte nach Rom geschrieben /
Ich rede nicht, erkläre aber am Schluß: Ich nehme keine Stellung, das ist Sache des Bischofs von Passau, es wird aber kein Kloster sie nehmen, /
wenn sie nicht in ihr Kloster zurückkehren kann. 10 M Reisegeld.

Präses Stadler - Diöz. in 5 Bezirkspräs /
teilen. Aber die persönliche Frage? Ist Sache des Ordin. Erzählt vielt viel was er alles getan hätte. 50 $ /
Stip. „als die letzten“.

Dr Gerlich, ist zufällig im Zug mit Held nach Berlin. 4 Tage. Groener /
wie gebrochen weil Schleicher sein Ziehsohn hinter seinem Rücken gespielt. Das Reichsbanner sei sehr zuversichtlich und fühle sich stark. /
Hind. weiche der letzten Entscheidung aus, bekommt Wein und geht hinaus. Die Regierung habe keine fähigen Leute. Die Kath. /
haben ungeheuer offene Herzen. Die Arbeiter sagen: Die Enc. bringt ja was wir wollen. Auch <seine Feinde> Seine Geheimberichte über /
Moskau wie Proph. Ganz links Stehende schreiben ihm, München soll sich mit dem Arbeiter gut stellen - da wäre eine /
Abwehr, eine Versöhnung möglich, [      ] Ich sage: Der Volksverein wird über die Enc. Versammlungen halten. Meine Vermutung: Der Kaiser /
habe dem „Offiz. befohlen. Aus Haß gegen den Schwarz Rot Banner, und weil die Kath. solches Ansehen bekommen in /
Brüning. Er wird sich durch den Kopf gehen lassen. Daß der Kaiser beim Tod des Papstes nicht Beileid aussprach, der ihn vor der /
Auslieferung gerettet hatte.

Jubil. Pfanzelt und Berberich - übergeben Programm und laden /
zum Mittagstisch am 2 14. Juli.

Gen Vic. die traurige Briefsache über Herm. Kendler. Meine neue /
Absicht Erstattung Relig congr über Schachleiter, darum jetzt nicht direkt schreiben.