Tagebucheintrag vom 18. Juni 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 130

Sa 18. Juni 9h Besteigung des Domgerüstes. Die neue /
Farbe soll nicht das Blau der Romant. sondern das Steingrau des 15. Jahrhunderts sein. Besonders /
wertvoll die Glasfenster. Jetzt soll Berlinger statische Berechnung einsenden. /
Schmuderer leitet ein, Lill setzt fort.

Gen. dir. van der Velden: Der Volksverein bis Aug. schuldenfrei /
von den rechtl. Schulden. Nur noch die moralischen. Mehr Sekr. in Bayern. Fertige Predigten - /
man sagt mehr mit Gemüt.

P. Anton O.S.B. habe mit dem Weißblauen nichts mehr zu tun. Zeigt mir die /
Lichtbilder von Hr Frommer der durch das Gebet von Therese geheilt worden sei. Nun reist er herum, will /
auch nach Lourdes und Paris, um ärztliche Gutachten zu bekommen. Gegen Dr. Wander der ihn /
verklagt hat. Er müsse noch viel leiden. Ich rede fast gar nicht nur allg.: Wenn es nur Ihrer Gesundheit nicht schadet.

Frau Safl, Besitzer des Loden Frey Geschäfts. Ihre Eltern haben die /
Maiandacht im Dom gestiftet und sie sucht jetzt die Prediger. P. Ortsiefer? /
Hat zu wenig zu tun hier und norddeutschen Dialekt. Lieber P. Dionys von Passau. Sie will eine /
Theres Faulhaber unterbringen. Ausschlossen, Großmutter schickt geneal. Brief, nicht Verwandte: Vielleicht bei den Barmherzigen /
Schwestern oder im Schwab. Krankenhaus.

15h A. Schramm - vor Abreise nach Frankfurt.