Tagebucheintrag vom 21. Mai 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 124-125

Sa 21. Mai: Seit 10 Tagen grosse Hitze nach dem langen Winter.

Prof. Dr Stonner, wohnt bei Hildenbrand, Ex Jesuit, /
in der Seelsorge müde gehetzt, nun ausgetreten - Bischof Berlin hat ihn aufgenommen, /
soll aber hier pro sich habilit. bei
Göttler
Fischer
. In Münster und hier ist man sehr /
zurückhaltend, einen Geistl. in die Fak. zu bekommen. Ich sage ihm: Eine gute Wahl, weil die Frage der /
Lehrerakad. doch einmal aufgenommen werden muß, im Süden vielleicht eher als im Norden. Ich gebe ihm die Akten /
zurück.

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Dr. Hasenfuss aus Würzbg. Hilft bei den Guthirten aus. /
Will in der Philos. bei Geyser promov. Bringt Grüße von Würzburg.

Prof. Georgi - will ein Zeugnis für Stonner geben. Übergibt mir /
seine Medaille von Alb. M.

Baronesse v. Graeve - bei der letzten Konvertiten /
firmung, vom Bischof von Hildesh als Kat. für Diaspora bestimmt, jetzt auf der Frauenschule /
hier, leuchtet und glüht noch in der heiligen Firmung. Erhält Kreuz, Evang. und Bild: <Starkes Volk sei | Stark auf eine>...

Prof. Petrascheck: Übergibt mir sein Buch System /
der Rechtsphilos. und einen Vortrag. Er spricht ausgezeichnet frz und war auf einer Versammlung mit einem Vortrag. /
Bei den Studenten zum dritten Vortrag nicht mehr eingeladen. Was ist mit der Unfehlbarkeit wenn der Papst verrückt wird? Streng für das Naturrecht /
Aber auch in der Methode sei er weitergegangen, auch über die kath. Philos. hinaus.

15h Konferenz bei mir über die 9 Fragen über den Bol- /
schewismus.
Nuntius, P. Rup. Mayer, P. Koch, /
Muhler, Sekr.
Es wird Prot. aufgenommen, dem Nunt. übergeben. /
Und an die Bischöfe geschickt! Ich beantrage: Katholischen Sender in der Schweiz. Muhler: Katholische Rednerschule. /
P. Rupert: Missionskaplan für Hausbesuch.

17h mit Pfr Kunig im Engl. Garten. Schwer zu reden.