Tagebucheintrag vom 30. März 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 114

Mi 30. März. Frau Ruder - aus dem Krankenhaus entlassen.

Justizrat Hess - läßt Vollmacht unterschreiben für Test. Heiler für Graßl.

Zimmerer Verwaltungsbeamter, Adlzreitrestr 14: Hatte einen Brief geschrieben, seine Frau will nur /
in Särgen mit den zwei Kindern die Villa verlassen die versteigert wird Er sei schuld. Wenn 900 M aufgebracht <hätte | werden> dann /
nicht versteigert. Das ganz unmöglich weil zu viel.. Aber 300 M Er will noch andere suchen. Er will nicht Geld, bis er die /
anderen habe, ich gebe aber gleich mit.

Dr Gerlich: Stocky hat ihm unter unendlichem Lob für das größte Genie angeboten seine beiden Lokalblätter zu leiten. /
Resp. 1) Über Stocky habe ich anderes Urteil gehört. G. Radius muß über das Lokale hinausgehen. G. braucht einen Freundeskreis als Gemüts /
mensch. Er selber fügt bei: Alkohol sei Gefahr wenn zu viel Nachtarbeit. Mein Sinnen ist, hier eine große katholische Zeitung schaffen. Müller /
mache ein süßsaueres Gesicht sonst aber gut aufgenommen. Wirtschaftlich gehe es aufwärts aber jetzt viele aus Gegenerschaft gegen Hitler. Ob eine Konners. /
beilage? Gut möglich, eine geistige Abspannung, es scheint Interesse zu finden, Bücher kann er nicht mehr schreiben aber kleinere Artikel.

Consul Stalinski Pologne - Card. Hlond kommt hierher.

Kunstmaler Hirsch: Seine Bilder in der christlichen Kunst. Nach langem Hin und Her für Dr Fritz Biffar /
einen päpstlichen Orden? Legt viel Papier vor. Ich will zu meinen Akten nehmen, jedenfalls nicht sofort.

Bankdir. Frede nicht empfangen. Er wurde von Scharnagl zurückgerufen. Er rühmte sich seine Dutz- /
bez.
reichten bis an die höchste Stelle (KV.) Das wäre so viel wie wenn ein Jud kommt und sagt: Gelobt sei /
Jesus Christus“.