Tagebucheintrag vom 19. Dezember 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 82,83

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Samstag, 19. Dezember - ein schwerer Tag. Früh nach der Kommunionmesse Pater Augustin bei seiner Mutter, die Mittag 12.00 Uhr abreist nach Ludwigshafen-Mundenheim. Tag vorher war Frau Stadtrat von Innsbruck gekommen.

11.00 - 12.00 Uhr Konferenz über Zangberg. Schwester Franziska, eine Rheinländerin, ist hier mit einer anderen Schwester, ebenso Scharnagl als Geistlicher Vater und Finanzrat. Letzerer reist nach Weihnachten in die Schweiz und wird mit den Geschwistern Sury reden. Für 24. Januar Zuzahlung absagen und dann eventuell Bons aufkaufen. Nun doch wieder Aussicht, daß das Kloster gerettet werden kann.

Prälat Kreutz: Beerdigung von Erzbischof Carl Fritz. Elf Mitren. Als er von der Zukunft sprach, breche ich ab. Die Elisabeth-Feier sei in diesem Jahr großartig gewesen. Hindenburg wird im Radio sprechen, ebenso Bischof Schreiber von Berlin und ich soll auch einmal - lasse offen, aber kein festes Nein. Die Versicherung der Klöster ist nichts, am besten wieder ganz aufgeben! Für Reichsgemeinschaft der Elisabethenvereine ein geistlicher Beirat? Ein herumirrender Bischof? Limburg, wenn immer der Sitz in Frankfurt, wohl kein Hindernis, anderer Fall der Weihbischof von Trier. In die caritative Anstalt Treuhandscheck für 26 Millionen ihr helfen? Erst in Ordinariaten fragen. Für Noppel im Februar Fritz und einen Geistlichen aus der Diözese? Ist sehr schwer.

Perignon - will mich durchaus in seinen Prozess hineinziehen.

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Huber: Lädt ein zum Weihnachtsfest der Elternvereinigungen.

16.00 Uhr Hirnverletzte, Weihnachtsfeier in Schwabing. Siehe besonderes. 30 M. vorher geschickt und 20 an kranke Kinder gegeben. Weihnachtsspiel von den Bäumen im Wald, die nach Rußland auswandern wollen. Der evangelische Pfarrer begrüßt. Rede von Dr. Schneider. Auf dem Heimweg Prinzessin Pilar mitgenommen.

18.00 Uhr Tonsur in Sankt Anna, Pfarrkirche. ...

20.30 - 23.00 Uhr Weihnachtsfeier der Alemannia im Alemannenhaus. Holzer hielt die Weihnachtsrede. Ohne Wichs und Schläger. Huber wieder Sankt Nikolaus, der seinen Bischofsbruder begrüßt. Scharnagl holt ab.