Tagebucheintrag vom 8. Dezember 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 78,79

Text+KommentierungNur Text
Dienstag, 8. Dezember, Immaculata, 7.00 Uhr im Dom.

Schmidt-Pauli übergibt ihr Buch „Das Meßbuch des neuen Menschen“. Warum ich die Pilgerin hasse.

Professor Georgii: Über den Brand des Glaspalastes. Er hatte drei Stücke dort, Te deum - sie wieder gemacht. Jetzt in Not, habe arme Leute zum Essen. Keine Aufträge. Ob ein Theologe aus Cöln, der bei ihm wohnt, in die Diözese aufgenommen werden könne. Er würde ihn sehr empfehlen.

Architekt Perignon: Wegen der Schulschwestern-Sache in Speyer. Er sei zu gut gewesen

➥ Seite 79

mit dem Vermögen seiner Frau. Jetzt heiße es, er sei der Schuldige -- Ich habe das nie gehört, überhaupt nicht schlecht über ihn, auch nicht von Bischof oder Trunk. Ich könne mich mit der Sache nicht befassen. Er soll zu Kuffler gehen, darf sich auf mich berufen, er weint viel, spricht wie irrsinnig: Dieses untätige Leben nicht zu ertragen, den Auftrag seines Vaters treu erfüllt, er wäre heute nicht hier, wenn er moralisch belastet wäre. ...

Freiherr von Hartmann - eine Empfehlung für das Schiff Oceana der HAPAG? Auch nicht für Lützow gegeben. Die Zeit der Notverordnung zu unsicher. Wir dürfen nicht zum Reisen auffordern. Wenn ich selber ginge, ob nicht mit ihrem Schiff? Er will nachfragen. Ein Zusage habe ich nicht gegeben.

Nachmittag 16.00 Uhr Dr. Venator.

Dann den vatikanischen Marconi-Empfänger eingerichtet, zuletzt mit dem Bruder Simon Bubendorfer von Schwester Ottmara.