Tagebucheintrag vom 11. November 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 73

Mi 11. Nov. Graf und Grf Arco Zinneberg: Ihr Schwägerin komme nächstens zu mir /
und ich soll ihr sagen warum ihre Tochter zu Ebermaier schicken statt in den Anger. Dann werden sie polit. /
und endlos lang.

Wohlmuth und Scharnagl 1) Hochschulen ein wenig abbauen, /
besonders naturwissenschaftliche Fächer? Wolm. will nichts wissen. 2) soz. und nazi Lehrer jetzt noch abbauen? /
Nach dem Beamtengesetz nicht. Aber er sieht wenigstens die Lage auch sehr ernst an. 3) Die Stallknechte vor tech. Hochschule /
der Unterrichtsminister hatte das Modell gesehen wie er zugibt. Er warnt etwas zu machen weil nichts mehr zu ändern sei, während ich sage: Wenigstens /
auf einen anderen Platz aber höher gestellt, und Sch. meint beim Etat wohl zu besprechen.

Scharnagl allein: Zangbg bei der Besprechung s. besonderes. Seine Rektoratsrede. - /
Vorsitzender von Alemania mit Hofmann Norm. zusammen

Kurat Schmid vom Altersheim: Seine Bemühungen die Kunst zu retten in meinem /
Auftrag sei ohne Erfolg gewesen. Klerusblatt habe einen Artikel zurückgeschickt - ich soll ihn lesen - keine Zeit. /
Hat Auftrag für Marburg, bereits für Fulda gemalt. Das antike Verfahren einzuarbeiten und darüber bereits /
in der Akad. einen Vortrag gehalten. Er kommt oft zu einem prot. Pfarrer der ihm schrieb: Ja wenn ich meine Kirche
hätte katholisch ausmalen
dürfen. Geheimrat Graßl spreche mit großer /
Anhänglichkeit von mir, ich möge nicht von meinen /
Kunstauffassungen abgehen.


Nachm. schaue ich mir das Denkmal vor techn. Hochschule an. Ein Skandal.