Tagebucheintrag vom 5. November 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 71

Do 5. Nov. Engl Frl Oberin und Maria: In Traunstein Arm gebrochen und dort /
im Krankenhaus. Silvestra Schneider, Oberin von Trostberg, verführt von einer Mater aus Augsburg zur Reise /
nach Südam., wollte sich ganz unterwerfen, habe sehr gedankt, aber jetzt scheint sie beide nach Südam. auswandern zu wollen. /
Gen.oberin in Indien, sei sehr schnell gegangen. Agnes im Krankenhaus.

Frau Dr Bersché: Dr Willy Schmid von /
Kur., ein Intrigant und seine Frau, eine schlechte Frau die beobachtet worden sei auf den Straßen will in ihr Haus /
ziehen, das wäre für ihren Mann sehr schlimm, - Resp. Ich kann nichts tun. Kann nicht zu Staatsrat Schäffer gehen. /
Ein richtiger Klatsch die ganze Geschichte.

Nachm. Krankenhaus Riefler Prinz Ludwigstr. - aber /
Cl. Wörmann nicht mehr dort. Nach Solln Beileidsbesuch bei Frl Lingg /
der Geistliche hätte kein Beileid gehabt, nur der Carmel. der alle paar Wochen komme. Zeigt mir die Kapelle wo wir für ihn beten. /
Erlaubnis eine heilige Messe in der Kapelle zu lesen. Zuletzt noch zusammen in Altötting wo er eine Generalbeichte abgelegt habe und halb tot war. /
Er hat stundenlang immer Brevier gebetet. Heute früh in Mainz begraben. Nach der Priesterweihe zu ihnen gekommen, Ausschlag am den beiden Armen, /
mit seiner Mutter in die Schweiz, dort ein Gut und weil er epilept. Anfälle hatte und sie das nicht merken lassen wollte, habe sie die Zimmer abgeriegelt. /
Tut wie wenn den Schwestern es sicher wäre. Dann wieder: Ich werde dann alles in Ordnung bringen und möchte dann sterben. /
Ich erkläre: Soll es in Ordnung bringen, dann zwei Schwestern in das Haus nehmen (in den 3. Stock, betont sie) und dann Ss. /
Am Tag vor seinem Tod hörte sie: Auch nicht eine heilige Messe für die Mutter darf er lesen, darauf ein böses Wort und am anderen Tag der Kardinal tot.