Tagebucheintrag vom 31. August 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 59

Mo 31. Aug. Todestag, darum M. La Rosée und Immanuel /
in der hl Messe 7h und danach zum Frühstück. Imman. erhält ein Rasierzeug.

Prof. Dr. [      ] Erzählt von P. Walsh dem Leiter ihrer Schule der mir die Rußland /
broschüre /
zugeschickt hatte. Kommt von Schweden, Livland, Estland, Polen, Prag. Überall wirtschaftliche Not. /
Die Jugend radikal, das <größere> Papiergeld würde nicht entwertet.

Studienrat Kat. Schmöger - ein Jugendbewegter, alles sei gedrückt und warte auf ein befreiendes Wort. /
Es geht darauf hinaus daß die Jugend und weite Kreise nichts von der Bayr. Volkspartei wissen wollen, während ein <Abgeordneter> im Lehnstuhl /
erklärte: Die kommen alle noch zu uns. Resp.: Die Presse ist ein Jammer, vielleicht Fritz Gerlich, bezahle nicht. /
Kommen viele Klagen, aber kein Mensch kann das befreiende Wort sprechen. So war es immer: Man wartet auf einen Führer und wenn er kommt fällt man über ihn her. /
Jeder kann sagen: Wir sind politisch frei, aber nazi können wir nicht werden und wählen. Ich glaube, es kommt eine neue Spaltung und dann ein Flügel /
mit der Losung: Volksfreundlich aber nicht kirchenfeindlich. Ohne Versprechen begleite ich ihn hinaus. Ich sage die Volkspartei sei Schlafwagengesellschaft. Einzelne Arbeiter <sich> zu weit aber viele...

Nachmittag 3h E. Schmidt-Pauli: Was heißt wenn alle Propeller versagen. /
In drei Monaten ein Christus Buch bei Knorr Hirth. In Salzburg nichts gehört. Mutter kommt hierher. /
Bücher mitgegeben: Lippert Der Erlöser, <Port.> Herz Jesu und Ev. II (III über <Leiden> geschenkt).

M La Rosée von Obenhausen zurück.