Tagebucheintrag vom 23. Dezember 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 195

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Dienstag, 23. Dezember. Heute wird Maria Liebel von Pater Ludger in Salzburg getraut.

Brüder Milz: Theodor will Theologie studieren, also noch Latein und Griechisch nachmachen, der jüngere leidenschaftlicher Photograph. Beide altklug, sprechen über die Verdorbenheit der Menschen, über Nationalsozialismus. Der eine arbeitet für die katholische Presse und wollte den Kurier verbreiten. Bringen Schokolade, ich gebe wieder zurück - beiden ein Lichbild, unterzeichnet.

Erzabt Norbert - bringt das schon fertige Buch über Pater Lukas . Das ist schnell gegangen. Über Korea und Bolschewismus.

Frau Botschafter Mayer: Weil Irmengard bei mir war und sie fürchtet, ich nehme Partei für sie; Dr. Hiller auf einmal wieder keine edle Seele, Pater Lippert dürfe nicht im Rundfunk sprechen, die Predigt neulich sei nichts gewesen. Hiller hat ihr heute Morgen geschrieben, viel von Licht und Dunkel, von nichts Bestimmtem, von Conversion. Irmengard habe ihm das ausgeredet, sei überhaupt nicht fähig ihn zu führen. Als Beispiel ein Brief, den sie nach Venedig geschrieben hat, hoffentlich mehr geistig als physisch. Zu Elisabeth hat sie einen Bräutigam aus Graz geführt.

15.00 Uhr Mater Maria von Nymphenburg, bringt die Tunizellen.