Tagebucheintrag vom 13. November 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 181

Do 13. Nov. P. Kronseder: Für die auswärtigen Theol. einen besonderen Zirkel. Hat mit P. Ludger und /
Erhard gesprochen. Der Akad. Gottesdienst geht stark zurück. Polit. neutral bleiben.

Baron v. Imhoff Polizei Oberstlt, prot. Chef der Schutz /
polizei München, gegen Kirche und Kardinal eingestellt, - dabei äußerlich glatt. Wir sprechen von der Versorgung nach /
zwölf Jahren, vom Dienst, jetzt von der Entente nicht mehr belästigt.

Der neue Domprediger Irschl von St. Ludwig, bleibt noch dort /
weil seine Dienstwohnung nicht zu beziehen ist. Hat ein dankbares Publikum. Sein Nachfolger Praun

Finanzrat Graßl berichtet über die Sitzung in Berlin über Versicherungsgesetz. /
Die Geistlichen grundsätzlich frei - auch die Professen frei, nur vorher muß bezahlt werden. Die Austretenden hätten aber Anspruch.

Kaplan Roth St Ursula: Ob er seinem Worte treu geblieben und nichts für nat. soz /
Blätter geschrieben? Nein. Nicht auch indirekt durch andere - Nein, er habe keine Fühlung mehr mit diesen Kreisen, lese den Beobachter nicht, /
weiß nur aus dem Kurier darüber, <nur | nun> im Gespräch wird leicht eine Äußerung die national sei, „auch über Lehre der katholischen Kirche etwas neues“ /
als nationalistisch aufgefaßt. Er kenne also nicht wer neulich die Artikel im Beobachter geschrieben? Nein. Er hätte /
an einen Pfarrer in Paderborn gedacht, er kenne auch Hauser, nicht aber Schütz. Er wisse auch nicht, wer der Verräter sei /
der die Beschlüsse der Synode sofort an den Beobachter geben wird? Schon deshalb nicht weil er gar nicht auf der Synode sei, er würde das nicht /
mit seinem Gewissen vereinbaren.

Generalvikar: Im Zirkus Krone ein Film der Bibelforscher über die /
Schöpfung. Ob 1000 von unserem Verein hingehen sollen, <im Vorweg> oder am Schluß singen: Ein Haus steht fest gegründet? Sollen hingehen mit meiner /
Erlaubnis weil größter Teil biblisch besonders A.T., die Präs. <vorher aufklären | vor dem aufklären> und dann das Lied singen.

Nachm. besuche ich Schulschwestern - danke für Namenstag, wegen Pabst /
Nachbarin Partenkirchen: Sie hätte einen Laden einrichten sollen.