Tagebucheintrag vom 12. April 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 137

Sa 12. Apr. 8-½10 Seelenamt für Card. Bettinger /
im Dom mit Vigil.

Baron Cramer Klett: Kommt von Rom. Der Heilige Vater außerordentlich frisch. Pa- /
celli
voll tiefster Verehrung. 1) Romaufenthalt Kaas fällt auf. Nicht als Kurienkardinal, aber wegen des Armee- /
bischofs. Ich lege meine Auffassung dar. Er meint es wäre gut zu schreiben. 2) Heirat des Erbprinzen nicht anerkannt vom Leo- /
pold
und seinen Sohn, Clemens. Besonders Gg gelte als Haupthindernis. Der Heilige Vater ließ ihm sagen, es schicke sich nicht für einen Priester ... /
Pac. will nicht gelten lassen daß damit ein Druck ausgeübt worden sei.

Hartig: Kunstausstellung 26. Mai nach der Firmung Nymph. also 12 h. Die hiesigen Sachen /
geben - Ja. Bloß Eichstätt will nicht schicken. Eingabe für Lohr - ja Wegen des Auto war es /
wirklich Lerchenthal also ab.

Insp. Haas von den Engl. Es sei ihm ein schwerer Gang, der Abschied nach so /
kurzer Zeit. Hauptgrund daß er meinen Auftrag durchführen und mit den früheren Zöglingen Fühlung nehmen wollte um Mischehen zu verhüten, Kunstausflüge, /
- das war etwas Neues. In der Schule sagte er einmal ungeschickt: Das ist aber eine schwere Geburt. Vielleicht Nachfolger von Mehler. /
Ich danke ihm für seine Arbeit hier.

Oberstlt Kanzler - Jod vergiftet wegen Ohrleiden. Sein Ms zurück - nicht drucken lassen /
aber Teile davon in die Kirchenztg mit dem Namen. Früher habe er auch aus Menschenfurcht seinen Namen nicht geschrieben.

Oberregierungsrat Meder mit den beiden Kindern und glänzendem Zeugnis. Anna M. erhält VesperΨ, Ant. /
das kleine Missale. Theodor war auch im Staatsexamen und kommt auf eine Bank nach Berlin. /
Wegen Bend. will Cramer Klett nach Gars.

3 h Frau Durach malt und malt und kratzt und wischt und der Mund will nicht gelingen.

½4 nach dem Moosacher Friedhof, im Isolierzimmer M. Greill auf der /
Totenbahre. Das Grab wird gegenüber von Königbauer sein. /
Mit Seboldt zurückgefahren bis zur Wohnung.

5 h Prof. med. Robert van der Elst
und seine Tochter
von Paris, kommt
von /
Konnersreuth und will im Institut Cath. Vorträge darüber halten. Ich erkläre /
die Hauptsache sei mir die aram. Sprache und darüber kein Zweifel. Er fragt ob ich auch das Jeune für etwas Außergewöhnliches halte - /
Ja. Der Bischof verlangt mehr Klinikuntersuchung Es ist schwer sein rasches Frz zu verstehen. Ich spreche schließlich Deutsch. Gebe ihm meine sieben Grundsätze.