Tagebucheintrag vom 23. März 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 129-130

So 23. März 7h im Dom celeb. Viele hl Komm.

Madame Peyrebère, Corresp. der Pariser Presse in Deutschland. /
Durch Paz telef. angemeldet, hatte dort Vorträge gehalten, heute auch bei Frau Karl Moy. /
Sehr geschickt erzählt wie katholisch sie sei, zweimal beim Heiligen Vater, auf dem russ. Jugendkongreß, hat da und dort Freunde, auch in Wien, /
in Ungarn. Es wäre leicht pazif. zu sein oder international aber sie sei patriot. Habe sehr gutes Entgegenkommen gefunden. /
Sie redet soviel daß es gewiss kein Intervew ist. Ich bestätige nur daß die wirtschaftliche Not sehr groß bei uns ist, daß sage ich; /
Graf d'Ormesson sei ein sehr kluger Mann, der sehr viel wisse und ein treffendes Urteil habe zum Beispiel über Rußland - /
die Frau Gräfin bei der Einladung mit Hlond sehr taktvoll - was sie besonders freut. Die sittl. Corr. in Deutschland sei entsetzlich. /
In Paris 40 % halten Ostern. Ich spreche: Von Baudrill. über die Mission an der Grenze von Paris gesprochen, Père /
Landes
war hier Der Franzose sei sehr erotisch veranlagt, darum vom kirchlichen Leben fern. Aber in der letzten Stunde komme er schon. /
Aus der ersten Klasse der Gesellschaft gehen Damen am Nachmittag in die Krankenhäuser. Die frz Dame sei mehr als eine Schminkpuppe. Wir haben viel /
gefehlt bei der Besatzung. Der Zeitungsschreiber als Beruf! Sie ist in diesem Berufe glücklich! Kennt auch die Verantwortung.

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Bar. Geier - sehr gedrückt. Alles geht fehlt. Mit der Maschine ist es nichts. /
Über Kaufmann Haindl der wegen Betrugs bestraft wurde. Teilnahme an einer Rundfahrt in München hat Polizei- /
präs.
abgelehnt. Warum die Kinder so lange nicht in die Schule gingen.

Nachm. Obersekr Lampl - erhält Vesperpss. - Zum /
Thee.

Abds Präl. Pfaffenb. - Anleihe für Regensburg