Tagebucheintrag vom 23. Januar 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 112,113

Do 23. Jan. Priv.doz. Schmid - hat von der Notgemeinschaft /
M 3 000 erhalten um in Rom über den Col.brief zu arbeiten. Aber die amerik. Stip. kann ich ihm /
nicht geben weil er nicht zum Magisterium kommt.

Prof. Neumaier - im Arbeitszimmer kurze Untersuchung.

Legationsrat Günther von der österr. Consulat, kommt als /
Gesandter nach Athen, als erstes die diplom. Beziehungen wieder aufzunehmen. Dort in Baraken /
die aus Asien Zurückgewanderten, wird bald auch Aeg. bekommen. Er spricht auffallend viel über die dispens. /
Ehen, die in Oest. noch mehr verwehrt als bei uns, „menschlich zu verstehen“ - aber die Ehe zugleich sozial.

Sacré Coeur Schwestern - Mutter Ch Capitain, die hiesige Oberin /
Dank für die Messe. Der Beichtvater. Später einmal mieten. Die Kinder sollen die Augen /
offen halten, aber den Mund geschlossen.

Geheimrat Finke - wie das zu verstehen: Die Görresgesellschaft soll aktives Interesse für die /
Salzbg Universität haben. Soll nicht dagegen sein, nicht abhalten einem Rufe zu folgen, soll Stip. für einen /
oder mehrere Dozenten geben. Sehr pessim. Wir hätten keine Kräfte, auch Rein- /
ers
läßt er nicht gelten. Beyerle hat mir gesagt, wir hätten Lehrkräfte genug. s. Bischofsakten

Nachm 4 h Frl Metz und Frau Dr. Schlotthauer - aus Schmerz weil v. Leer /
heiraten will. Sie hätte gelacht, andere grat. Die Prß lauteres Herz. Soll es ihr selber sagen. Ich gebe meinen Segen /
nicht dazu.

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[Einfügung: x)]