Tagebucheintrag vom 24. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004,
Seite 17
24.
Nov.
3
Männer
von
Stefanskirchen,
die den
Cooper.
/
als Expositus haben wollen, bereits ein Haus gemietet haben und alles wäre halt so zufrieden. Der Bürgermeister, /
der Schuhmacher und ein Dritter.
Eugen Münz hat durch einen Württ. Pfr Gauss sein /
Vermögen von 5000 M verloren. Was soll ich da machen? Wegen Amnestie kann er nicht klagen. Ich gebe 250 M /
die er zuerst F. nicht nehmen will - macht einen sehr guten Eindruck.
Frau Th. Fürer v. Haimendorf - ihren Sohn im Feld getroffen - /
ihre Tochter, damals bei Polizeipräs. Beck in der Ausstellung, von ihrem ersten Mann getrennt, will einen katholischen Adeligen aus /
Schlesien heiraten, sogar selber katholisch werden. Unmöglich weil Ehe unauflöslich. Aber wenn zwei junge Menschen sich lieben, der Papst tut es doch auch sonst - /
sehr zäh bis man ihr das klar machen kann ein Heinrich VIII.
Maler Keller Boosstr 6 Sozialist prot., war bei Dekan /
Lambert, bei Präs. Schmid, Unterleitner. Er will keine Parteien, keine Waffe in die /
Hand nehmen, der rechte Sozialist ist der rechte Christ, nichts als Wahrheit und Liebe, das Christentum und das lange Morden, er hätte vor seinem /
Sohn mehr Achtung als vor sich weil er einige Male seine Überzeugung nicht ausgesprochen hätte. Resp. Bebel hat gesagt, Soz. und Christentum wie Feuer und Wasser, /
man könne wieder brechen (auch prot.), es gibt überall Gescheite und innerlich gut meinende Menschen, gerade unter den Arbeitern, aber nicht Ideale auf dem Boden der Wirklichkeit. /
Familie und Schule also Religion nicht aus der Schule, Kirche nicht vom Staat getrennt. Notstandsarbeit in den Wohnungen um die Erwerbslosen zu beschäftigen. Kriegsanleihe in eine Arbeitsanleihe.
½4 Mar. Kongr sac. im Gesellenhaus. Prälat /
Hartl zu spät kommend spricht über die Tonsur als Zeichen der Dornenkrone: Joh vom Kreuz, Laur. /
v. Brindisi der einige Jahre hier in München weilte im Kapuz.kloster beim Wittelsbacherbrunnen (also unsere Straßen und Kirchen halte), /
Gemma Galgani. Danach Refer. v P. Fröhlich über Männerapost. /
und Congreg.
Abds kommt Nichte Berta von Augsburg
Gen.sup. Pankratius der Salvat. gibt Karte ab.
als Expositus haben wollen, bereits ein Haus gemietet haben und alles wäre halt so zufrieden. Der Bürgermeister, /
der Schuhmacher und ein Dritter.
Eugen Münz hat durch einen Württ. Pfr Gauss sein /
Vermögen von 5000 M verloren. Was soll ich da machen? Wegen Amnestie kann er nicht klagen. Ich gebe 250 M /
die er zuerst F. nicht nehmen will - macht einen sehr guten Eindruck.
Frau Th. Fürer v. Haimendorf - ihren Sohn im Feld getroffen - /
ihre Tochter, damals bei Polizeipräs. Beck in der Ausstellung, von ihrem ersten Mann getrennt, will einen katholischen Adeligen aus /
Schlesien heiraten, sogar selber katholisch werden. Unmöglich weil Ehe unauflöslich. Aber wenn zwei junge Menschen sich lieben, der Papst tut es doch auch sonst - /
sehr zäh bis man ihr das klar machen kann ein Heinrich VIII.
Maler Keller Boosstr 6 Sozialist prot., war bei Dekan /
Lambert, bei Präs. Schmid, Unterleitner. Er will keine Parteien, keine Waffe in die /
Hand nehmen, der rechte Sozialist ist der rechte Christ, nichts als Wahrheit und Liebe, das Christentum und das lange Morden, er hätte vor seinem /
Sohn mehr Achtung als vor sich weil er einige Male seine Überzeugung nicht ausgesprochen hätte. Resp. Bebel hat gesagt, Soz. und Christentum wie Feuer und Wasser, /
man könne wieder brechen (auch prot.), es gibt überall Gescheite und innerlich gut meinende Menschen, gerade unter den Arbeitern, aber nicht Ideale auf dem Boden der Wirklichkeit. /
Familie und Schule also Religion nicht aus der Schule, Kirche nicht vom Staat getrennt. Notstandsarbeit in den Wohnungen um die Erwerbslosen zu beschäftigen. Kriegsanleihe in eine Arbeitsanleihe.
½4 Mar. Kongr sac. im Gesellenhaus. Prälat /
Hartl zu spät kommend spricht über die Tonsur als Zeichen der Dornenkrone: Joh vom Kreuz, Laur. /
v. Brindisi der einige Jahre hier in München weilte im Kapuz.kloster beim Wittelsbacherbrunnen (also unsere Straßen und Kirchen halte), /
Gemma Galgani. Danach Refer. v P. Fröhlich über Männerapost. /
und Congreg.
Abds kommt Nichte Berta von Augsburg
Gen.sup. Pankratius der Salvat. gibt Karte ab.