Tagebucheintrag vom 17. Mai 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 64

Do 17.5.45 Geheimrat Schindler: Sein Krankenhaus sollte von den Amerik. übernommen /
werden, waren dann vorerst zufrieden daß nur 25 Kranke Aufnahme finden. Ob nicht die krankenpflegenden Häuser zusammenstehen und sich über die Übernahme /
der Häuser einig würden - wird sehr schwer sein. Ich werde ihm persönlich einen Schutzbrief schicken. Er hat sehr viele von der Partei oper.

Die zwei Brüder aus der Slow. Dr Ivan Murin. Der Herr der in <> unterkommen /
sollte jetzt in Altötting, wird aber sein inc. ablegen müssen(?) Ich soll es der /
Militärregierung melden. Resp Zuerst nach Eichstätt und dem Nunt. melden, ich bin aber dann bereit. Sie sind mit Rad, /
nicht mehr mit stolzem Auto. Nehmen noch Kleider mit zum Umkleiden! Zum Mittagstisch.

Erzherzog Ferdin. von Seefeld. Graf Kieburg. Seine Großmutter Gräfin Burg hat ihm ihr /
Haus Geiselg. mit lnv. und Familienandenken vererbt, aber
von SS Beschlag genommen, jetzt von am. Soldaten besetzt,
von Partei nach dem Tod der Erzherzogin Mai 44
/
die ausräumen. Ich schrieb an StadtKomm, er ist hier gemeldet - er soll selber ins Rathaus bringen. Wohnt sonst hier /
Holbeinstr 16. Vielleicht auch wegen Fahrschein für ihn.

Pohl: Da wirklich ein Office für Juden und Halbjuden im Rathaus besteht, eine Mitteilung für ihn /
daß er ins Rathaus gehen darf.

Frau Pisc. Giehrl: übernimmt die Mithilfe der Frauen in eine Volksküche /
Von hier zum Dompfarrer um bei der Besprechung dabei zu sein. Bringt allerlei mit. <Disp.> 1 000

Stadtpfarrer Muhler - frei nach dem langen Aufenthalt in Dachau. Erzählt von den letzten Ereignissen. Die „Pro /
minenten
waren 150 als Geiseln fortgebracht. Jetzt für die Geistlichen dort noch sorgen.

2 frz Offiziere, Major de Bourgnes und Colo- /
nel de Roquefort
bringen von Dr Panhaulzer (?) /
Paris einen Brief - aber nicht an mich, sondern auxil. Also neuen Umschlag und ihn selber befördert /
Sie wollten zuerst nach Glonn fahren aber abgeraten.

P. Johannes Ettal sehr gewandt: Wie viel Holz ich im Haus brauche. (Oberbau- /
inspektor Grainer hat eine Zusammenstellung bekommen). Ebenso für das Dach vom Mutterhaus und natürlich /
St. Bonifaz. Erbprinz jetzt gesichert bittet daß man in Regierungsfragen nicht an sein Haus denke.

Nachmittag Herrmann Liebl aus dem Lager Altött., dort bei der Gnadenmutter, kniet als /
verlorener Sohn - hierher überwiesen „katholischer Priester". Jetzt nicht hervortreten, nicht Scheyern /
sondern Maria Birnbaum. Heute nach St Anton.

Hr Hipp von Pfaff. Mit Auto hier, seinen Vetter besucht Gruß von seiner Schwester und Blumen.

2 amer. Geistliche von der 7. Div., Red., wollen den Geistlichen in Dachau Gelegenheit zum /
Celebr. verschaffen (siebenhundert Polen dort, achthundert gestorben, wollen nicht heim) Deutsche etwa achtzig, viele schon fort. /
Zwei Meßtäschlein - dafür 1 000 Soldatengeld.