Dal
Santo
Padre

,
10.3.33
.
19.45 Uhr.
Weißer
Talar
in
Moirée,
ebenso
Zucchetto,
rote Schuhe.
Spricht meist
italienisch,
nur dazu deutsch.
Anno Santo
.
„Ich komme vorher, weil
Heiliger
Vater
dann soviel Arbeit.“
Ein gutes Zeichen für seine
Gesundheit, solche Arbeit übernehmen.
Er sei nach dem letzten
heiligen
Jahr gesünder gewesen als vorher.
„Willkommen,
ich freue mich, Sie zu sehen und so gut aussehend zu sehen.“
Er war lange
im
Zweifel,
aber die kleine
Theresia
habe ihm die
Inspiration
gegeben nach der heiligen Messe.
Er habe nur Sorge gehabt, die
Panprotestanten
von
Söderbloom
kommen ihm zuvor, wir hätten
nicht sagen können
Nein.
Das Schönste am
Ricevitore
,
daß wir über sein Befinden hören (Sieht auch wirklich gut aus und sehr frisch, nur ganz am Schluß, ich auch müde.
„Sie sehen
in Rom besser aus als in München“ „Für alle, die mit dem Blut Christi erlöst“ -
so weit!
Fromme Seelen verstehen nicht: Erlösung ohne Ablässe - kommt im nächsten Jahr.
Baviera
:
„Was macht
Held
?
Un uomo forte, vero
cattolico.
Ich habe heute früh gelesen“
- Ich helfe nach:
„
von Epp
als
Kommissar,“
er meinte:
„für Bayern“, ich sage:
„Nein,
für Landespolizei“.
Ich sage:
„So eben gehört von der
Rivoluzione
“
- Minister
Stützel
und
ein
giornalista
mißhandelt - „Das ist häßlich“,
„brutto“
.
Hindenburg
un uomo retto
.
Hitler
.
Mir hat gefallen, er ist der
erste
Staatsmann, der gegen
Bolschewismus
gesprochen hat. „Aus
politischen
Gründen“. Ich: Er spricht sehr fromm, in
Königsberg
von der Vorsehung und wie er bete - er hatte das alles gehört oder gelesen.
Die
Bolschewisten
hätten ihm selber geschrieben:
„Sie würden einen Weg finden,
um den
Papst
zu töten“,
er wird gewiß bedroht, er
müsse
gut behütet werden, eine
Wache
sei notwendig. Ich: Er sage sich nicht los von
Rosenberg
und den anderen Kirchenfeinden,
weil er fürchte, als Römling, als Sendling des
Papstes
zu gelten.
Papen
habe das Vertrauen von
Hindenburg
und er allein,
ein wirklicher Katholik, er wird nichts gegen die Kirche tun, solange
Hindenburg
lebt, also ...
Bolschewismus
sehr lange. Sie haben ihre Gelder nur für ihre eigenen
Taschen
und für
Propaganda.
Ein
Pater
Neveu
Redemptorist

zum Bischof geweiht,
schickt alle Monate einen langen Brief,
sehr tapfer,
wer weiß,
wie lange er lebt.
Steht auf und
holt
von einem kleinen
Etagère
drei
schwere Pakete noch nicht geöffnet, das sind Geheimberichte aus der
„Osthilfe“, über Berlin erhalten wir alles, was „streng vertraulich, geheim hinaus geht“. Ebenso in Spanien,
Mexiko.
Hier auf diesem Tisch liegen
Flugblätter, genaue Übersetzung von Flugblättern in Rußland.
Mussolini
habe ihm erklärt: In Italien
werden sie überwacht, hat versprochen, in Italien nichts zu tun. Aber an den
Häfen
erwarten sie die Schiffe, auch in Spanien ...
Ich:
Klausener
hatte versprochen,
Radiosendungen
wie die Weihnachten 31 nicht mehr zu dulden, hier einzuschalten, aber jetzt
von seinem Posten entfernt.
Die
Senza Dio
in Deutschland verboten, unterdrückt, auch in Zeitungen, aber das gibt einen solchen
Hass
- Da kann nur die Seelsorge eingreifen - Darauf keine Antwort,
aber er fährt fort: Man sollte in Deutschland keine Märtyrer machen und die
stille
Propaganda
kann ebenso viel erreichen wie die laute.
Alle Geldquellen kommen aus Rußland.
Das Volk stirbt vor Hunger, die Alten
und die Kinder, weil alles für
Propaganda.
An uns Anfrage, ob gegen die
Senza Dio
etwas tun? Er habe
einige Antworten
hier
(wie scheint noch nicht gelesen, vielleicht auch meine).
Protestantenpropaganda.
Sie nützen die traurige Lage des Volkes aus. Unser Volk sehr arm. Holt eine gedruckte
Statistik
über sämtliche
Diözesen
von Italien: Nur ganz wenig Pfarreien, wo keine
Protestanten.
Ganz entlegene
Diözesen
und Pfarreien.
Zum Glück,
dass nicht mehr Geld aus
Amerika
kommt.
Er blättert in seiner
Statistik
ganz durch.
Rom
ist gewachsen und hier waren sie nicht vorbereitet - das nützen die
Protestanten
auch. Sonntag in die neuen Viertel wie in den
Missionsländern. Aber jetzt sechs (?) Kirchen gebaut - ich habe sie
Illustr Vat.
gesehen - „gute Menschen helfen mir“.
Die
Not
ist so
groß, schreiben mir: Sie gehen zu den
Protestanten.
Ich:„Auch an mich viele Briefe, Austritt aus der Kirche, wenn nicht ..“
Er gebe in jedem Monat 50000
Lire
für
Brot
an Menschen, die am Tag ein Mal essen und nur Brot und Wasser.
Nach Rußland ich:
Die
heilige
Theresia
muß helfen. Da wurde er lebendig. Hier auf dem Tisch eine Reliquie von ihr -
sie hat mir
oft
geholfen. Im Heiligen Jahr manchmal sehr müde, wollte nicht mehr gehen - eine Reliquie in die Tasche und ich ging hinaus.
Auch
Ispirazioni
,
vom Heiligen Jahr. Manche Gedanken und schwierige Fragen. Ich erzähle:
„Die Reliquien haben
mir bei
Gesichtsreißen
geholfen“
- Er:
„Mir wiederholt auch“.
Die
Bourbonen
in Italien haben die Bischöfe vermehrt,
um das Volk in der Hand zu behalten. Keine Straßen gebaut,
84% (?)
Analphabeten.
Ein englischer Schriftsteller:
„Ich glaube an Gott,
aber eine Schwierigkeit an ihn zu glauben, ist für mich,
daß Gott die
Bourbonen
so lange an der Regierung ließ“.
Haben keine Pfarrhöfe gebaut. Jetzt
noch 4000 Pfarrhöfe zu bauen, 600 haben wir gebaut. Mit der neuen Methode geht es schnell. Wenn mir gute Menschen helfen. In Deutschland doch überall Pfarrhöfe. Wir sollten jedes Jahr 400 bauen,
um in
zehn
Jahren
4000 zu haben. Aber das sollen andere nach mir weiterbauen.
Darüber lang und breit gesprochen.
Deus scientiarum
wollen wir durchführen soweit nur möglich. Kam nicht darauf, daß wir
Relazione
gegeben. Wenn Hochschulen bei uns abgebaut werden, dann wird die katholische
Universität
doppelt notwendig werden.
Ich soll auf dem
Katholikentag
ein Wort über die katholischen Hochschulen sagen. Das ist gut. Wird wieder lebendig und
holt
eine
gedruckte
Statistik:
Sämtliche
Diözesen,
sämtliche Pfarreien haben für die Herz Jesu
Universität
in
Mailand
gegeben;
drei Millionen,
nicht weniger als früher.
„Ich hatte nicht das Vertrauen auf unser Volk verloren, aber bei dieser
horribile
Lage,
auf
Mussolini
einen tiefen Eindruck gemacht“.
- Hier
Sardegna
:
Liest die Namen vor, ganz arme Dörfer und sie haben
gegeben. Ich werde
im
Consistorium
das sagen.
Ich: Wenn daheim unruhig, werde
früher abreisen müssen.
Schon halb stehend fragt er: Ob eine
Ristorazione
komme. Ich:
Die einen von der
Koalition
wollen, die anderen nicht. Bei uns war es ernster,
aber jetzt unmöglich.
Wer kommt, müsste Arbeit und Brot geben und das kann
er nicht. Am Schluß: „Arbeiten Sie nicht zu viel“ -
„Nichts im Vergleich zur Arbeit Eurer Heiligkeit.“
„München allein gäbe Arbeit genug
für den Bischof“ -
Dr.
Weißthanner
wird hereingerufen, sehr kurz: Meinen Segen über alle. -
amplesso
stehend sehr herzlich.
Zupfte
an der Tischdecke.
„Sie arbeiten viel, ich
lese
Ihre Reden“.
Er selber hatte zwischen Audienz
Cardinal
Rossi
,
Carmeliter,
und mir in einem
Manuskript
gelesen.