Tagebucheintrag vom 31. Januar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 96,97
Sonntag,
31.
Januar.
8.00 Uhr
in der oberen
Kapelle Firmung
für 23, davon
22
Convertiten.
Frauen,
Bankbeamte,
Gemeindebeamte,
Sattler,
fünf
Seiltänzer
aus
Pasing
(ein Mädchen),
einer mit
Erstkommunion.
Letztere mit ihren
Paten
im
Salon
empfangen
à 5 M.
Ansprache
über die
Gebete
bei der Firmung.
Besuchfahrt zu Pius Müller Neuwittelsbach, Staatsrat Schäffer, Galeriestraße 1 (nicht 2), Gräfin Galen in der Pension Von-der-Tann-Straße 22 Karte abgegeben. Heute wieder Sammlungen auf den Strassen für München-Nothilfe.
Pater Antonius Staerk, Sankt Bonifaz: 1) Rosenkranzweihe Vollmacht von Pius X., tatsächlich legt er vor mit eigenen Schreiben vor Reise nach Rußland, ich erkläre: Pius XI. würde das nicht geben, jedenfalls darf nicht von vollkommenen Ablässen gesprochen werden. 2) Weiß-Blauer Rosenkranz: Er habe abgewunken und gewarnt. Es sei nicht in der Ordnung. In Baden verboten sie viel. Ich erkläre ihm: Wir werden streng sein, er will ganz draußen bleiben. 3) Lichtbilder einer wunderbaren Heilung auf Fürbitte von Therese Neumann: Soll sie nach Regensburg schicken. Zu mir? Nein. Auch nach Rom habe keinen Zweck.
Nach 15.00 Uhr Baronin Tänzl: Ein Buch über Waldpflanzen. Bruder immer noch krank.
Heute spielt eine Geschichte mit Berlin. Oberbürgermeister Sahm hatte eingeladen, dem Hindenburg-Ausschuß beizutreten, ohne die Liste der Namen mitzuschicken. Ich sagte zuerst zu, er sah aber bald darauf aus der ankommenden Liste, daß kein einziger katholischer Bischof dabei war, nicht einmal Berlin. Darauf Zustimmung zurückgenommen und gesagt warum.
Besuchfahrt zu Pius Müller Neuwittelsbach, Staatsrat Schäffer, Galeriestraße 1 (nicht 2), Gräfin Galen in der Pension Von-der-Tann-Straße 22 Karte abgegeben. Heute wieder Sammlungen auf den Strassen für München-Nothilfe.
Pater Antonius Staerk, Sankt Bonifaz: 1) Rosenkranzweihe Vollmacht von Pius X., tatsächlich legt er vor mit eigenen Schreiben vor Reise nach Rußland, ich erkläre: Pius XI. würde das nicht geben, jedenfalls darf nicht von vollkommenen Ablässen gesprochen werden. 2) Weiß-Blauer Rosenkranz: Er habe abgewunken und gewarnt. Es sei nicht in der Ordnung. In Baden verboten sie viel. Ich erkläre ihm: Wir werden streng sein, er will ganz draußen bleiben. 3) Lichtbilder einer wunderbaren Heilung auf Fürbitte von Therese Neumann: Soll sie nach Regensburg schicken. Zu mir? Nein. Auch nach Rom habe keinen Zweck.
Nach 15.00 Uhr Baronin Tänzl: Ein Buch über Waldpflanzen. Bruder immer noch krank.
Heute spielt eine Geschichte mit Berlin. Oberbürgermeister Sahm hatte eingeladen, dem Hindenburg-Ausschuß beizutreten, ohne die Liste der Namen mitzuschicken. Ich sagte zuerst zu, er sah aber bald darauf aus der ankommenden Liste, daß kein einziger katholischer Bischof dabei war, nicht einmal Berlin. Darauf Zustimmung zurückgenommen und gesagt warum.
➥ Seite 97
Sahm
telegraphierte
zurück, er werde
Bertram
einladen und ich soll bei der Zustimmung bleiben. Inzwischen
telegraphierte
Bertram,
man müsse zurückhalten, und ich
telegraphierte
ihm: Ich habe meine Zustimmung zurückgezogen. Trotzdem verbreitet
TU
am Abend, ich sei Vertreter der Kirche. Daraufhin an
Sahm:
Zustimmung war und bleibe zurückgezogen. In den späteren Nachrichten
erscheint
mein Name nicht mehr.
➥ Seite 96
Dr.
Venator
-
Vater
zur Zeit hier.