Tagebucheintrag vom 19. März 1926Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10011, Seite 16

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19. März 1926. Josefstag auf Freitag - Zweifel, ob wegen der Fastenzeit Dispens gegeben sei - Ja.

Gestern schloß die Einschreibung für das Volksbegehren ab, die Fürsten ohne Entschädigung zu enteignen. Ich wurde von vielen Seiten persönlich und brieflich angegangen, eine öffentliche Kundgebung zur Rettung des Siebten Gebotes zu erlassen. Ich konnte mich nicht dazu entschließen, weil es sich nicht um die Rettung des Siebten Gebotes, sondern um die Rettung von Geld handelt, denn bei der Rettung des Fünften Gebotes (Duell) und Sechsten Gebotes (Leitsätze) waren die Fürsten nicht in der gleichen Weise besorgt. Bischöfe von Passau, Rottenburg und Würzburg haben Kundgebungen erlassen.

10.00 Uhr Hochamt in Sankt Joseph. Einzug nach der Predigt. Nach dem Amt zurückgefahren und zum Tisch 13.00 - 14.00 Uhr wieder hinaus. Auch Pater Quardian und Pater Vicar von Sankt Anton ist hier.

Nachmittags 16.30 Uhr ab nach Freising. Mit Auto über Schleißheim eineinviertel Stunden. Rückwärts die gerade Straße, eine Stunde fünf. Dort Tonsur und niedere und höhere Weihen.

Generalpräfekt Pfeiffer dort gesprochen. Pater Nostitz geistig sehr lebhaft, kommt beim Abschied bis ans Auto.

Marg. Vogel und ihre Mutter, Frau Inspektor, nach der Mittagsandacht: Erhalten Bild und ein Buch.

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