Tagebucheintrag vom 16. Dezember 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010,
Seite 56,57
Dienstag,
16.
Dezember.
10.00 - 11.15 Uhr
im
Auto
mit
Bischof
Keppler
die neue
Karmeliterkirche
besucht, auch die oberen
Chöre
(sehr schöne und viele Chöre),
im Kloster das
Krankenzimmer
und
heizbar
daneben ein Krankenchor.
Auf dem Heimweg Professor Samberger, Theresienstraße 148: Er zeigt all seine Bilder, die Mutter seines S. J. Sohnes, die jetzige Frau, sechs Inflationsmenschen, die nicht mehr kamen.
Graf Konrad Preysing - wegen Beatifikationssitzung.
Pater Erhard Schlund - bis 8. Januar, seinem Namenstag, soll er die Manuskripte Karl Borromäus Heinrichs von Pasing haben, er sei wegen seines Buchs Florian bei mir verdächtigt worden - ich weiß nichts vom Buch und Verdächtigung. Baronin Pölnitz habe wirklich viel und stille Caritas geübt. Gegen den Pfarrer von Grünwald: In der Straßenbahn Pfaffe und Brevier. Habe einmal geäußert: Ich .. auf das Allerheiligste.
Drei Studenten vom MKV-Activen-Verband Feiertag - halten eine große Rede: Glauben heißt kämpfen. Sie wollten mir danken und versprechen, daß sie treu zur Kirche halten. Ob sie wohl nicht wüßten, was mit einer Spende anfangen? O ja. Also 100 M.
Frau Beemelmans - ihre Wohnung ungenügend, - darum sich in der Nähe von Sankt Bonifaz ein Holzhaus bauen von der Universität. Nicht nach Rom, weil schon einmal sechs Wochen dort.
Prälat Degenbeck - kommt, weil eine Frau behauptet hatte, sie sei wegen kirchlicher Beerdigung zu mir geschickt worden. Der Mann ein Selbstmörder und mit
Zwei Herren vom katholischen Studentenausschuß - recht unbeholfen. Wollen einladen zur Generalkommunionmesse beim Triduum. Wen einladen? Lippert oder Naab oder Donders? Ich kann mich auf solch spezielle Fragen nicht einlassen. Am 15. oder vorher 8. Februar.
Reitmeyer - falsches Urteil über sie wegen Hildegardisstift. Also Gartmeier kommen lassen.
Emma Rohrer, Städtische Sekretärin, hat Gedicht und Brief geschickt und 1054 M. gesammelt für Korbiniankirche, in einem Buch mit sehr schönen Gelöbnissen und Bekenntnissen. Hat Charakterbilder gelesen und erklärt, das sei mein Stil. Erhält Zeitfragen von mir.
Nachmittags besuche ich mit Bischof Keppler den Pater Rupert Mayer, dann Pfaffenbüchler und die neue Generaloberin, dann fahren wir von dort in das Schwabinger Krankenhaus: Kerschensteiner zeigt den Operationssaal, dann führt die Oberin.
Auf dem Heimweg Professor Samberger, Theresienstraße 148: Er zeigt all seine Bilder, die Mutter seines S. J. Sohnes, die jetzige Frau, sechs Inflationsmenschen, die nicht mehr kamen.
Graf Konrad Preysing - wegen Beatifikationssitzung.
Pater Erhard Schlund - bis 8. Januar, seinem Namenstag, soll er die Manuskripte Karl Borromäus Heinrichs von Pasing haben, er sei wegen seines Buchs Florian bei mir verdächtigt worden - ich weiß nichts vom Buch und Verdächtigung. Baronin Pölnitz habe wirklich viel und stille Caritas geübt. Gegen den Pfarrer von Grünwald: In der Straßenbahn Pfaffe und Brevier. Habe einmal geäußert: Ich .. auf das Allerheiligste.
Drei Studenten vom MKV-Activen-Verband Feiertag - halten eine große Rede: Glauben heißt kämpfen. Sie wollten mir danken und versprechen, daß sie treu zur Kirche halten. Ob sie wohl nicht wüßten, was mit einer Spende anfangen? O ja. Also 100 M.
Frau Beemelmans - ihre Wohnung ungenügend, - darum sich in der Nähe von Sankt Bonifaz ein Holzhaus bauen von der Universität. Nicht nach Rom, weil schon einmal sechs Wochen dort.
Prälat Degenbeck - kommt, weil eine Frau behauptet hatte, sie sei wegen kirchlicher Beerdigung zu mir geschickt worden. Der Mann ein Selbstmörder und mit
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einer Geschiedenen verheiratet,
also unmöglich kirchliche Beerdigung.
Zwei Herren vom katholischen Studentenausschuß - recht unbeholfen. Wollen einladen zur Generalkommunionmesse beim Triduum. Wen einladen? Lippert oder Naab oder Donders? Ich kann mich auf solch spezielle Fragen nicht einlassen. Am 15. oder vorher 8. Februar.
Reitmeyer - falsches Urteil über sie wegen Hildegardisstift. Also Gartmeier kommen lassen.
Emma Rohrer, Städtische Sekretärin, hat Gedicht und Brief geschickt und 1054 M. gesammelt für Korbiniankirche, in einem Buch mit sehr schönen Gelöbnissen und Bekenntnissen. Hat Charakterbilder gelesen und erklärt, das sei mein Stil. Erhält Zeitfragen von mir.
Nachmittags besuche ich mit Bischof Keppler den Pater Rupert Mayer, dann Pfaffenbüchler und die neue Generaloberin, dann fahren wir von dort in das Schwabinger Krankenhaus: Kerschensteiner zeigt den Operationssaal, dann führt die Oberin.