Tagebucheintrag vom 9. Mai 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 168-169
Sonntag,
9.5.37.
Teilnahme
am silbernen
Bischofsjubiläum
Erzbischof
Hauck
von
Bamberg.
Predigt
über Sinn und Bild der Bischofsweihe.
Wegen Regen
die große
Jubelmesse
auf dem Domplatz zuerst, dann die
Predigt
und da es wieder zu regnen begann,
auf die Hälfte gekürzt.
Beim weltlichen Akt
spricht
Weihbischof
Kolb
über die
vier
Löwen,
Lorenz Krapp
im Namen der
Laien, ein
Adeliger,
ein
Prälat
„aus der Stadt der Parteitage“.
Tisch
im Seminar,
aber sehr
langsam.
Wagner
verfehlt. Rückfahrt bei Sonne bis
Pfaffenhofen,
dann aber Gewitterregen.
Peinlich,
daß die deutsche Jugend eine Stunde lang schreit:
„Wir wollen
Kardinal Faulhaber
sehen“. Ich
gehe nicht hinaus,
reise ab nach Tisch,
obwohl
abends alle Bischöfe noch zu Tisch sind.
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In der
Nacht
etwa
1.00 Uhr
ziehen
grölende
Männer und Frauen, offenbar betrunkenes
Nachtpublikum,
an meinen Fenstern
vorrüber: Ich hörte nur
Kardinal
Faulhaber,
Kardinal Faulhaber
und dann in
Stücken
„er ist ..., er ist ...“