Tagebucheintrag vom 14. Dezember 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10023, Seite 79,80

Freitag, 14.12.45, 9.00 Uhr Dr. Schlögl mit Prior der Barmherzigen Brüder in Regensburg aus dem Krankenhaus, die Brüder ausgewiesen, die Kreuze aus den Zimmern entfernt, - Prior soll nach Regensburg und genaue Unterlagen einholen. Er wird es in Schweizer Zeitung geben - ich gebe es nicht in ausländische Zeitung. Zunächst Sache des Bischofs von Regensburg.

Dr. Schöningh - er habe sehr einfach anfangen müssen ohne Papier - darum nicht früher Besuch gemacht. Ich erzähle von Hirtenbrief und anderen Spannungen. Kein Urteil über die Zeitung. Er erklärt: Keine Nationalsozialisten, was leicht ist, aber auch keine Spannung unter den Alliierten. Wird schwer sein wegen der Russen. Erhalte viele Zuschriften - jedenfalls christliche Linie. Zehn Zeilen für Weihnachten bis 20.12.

Mater Stephana, Eichstätt - bringt neues Manuskript - ich soll Herder schreiben, daß er den Druck befürworte. Von christlichen Ideen und Grundsätzen nichts bei den Mädchen. Auch nicht bei Müttern.

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Dr. Jordan: Kommt von Berlin, ohne Gruß vom Bischof. Dort die Sorge um die Schule ohne Religionsunterricht - nach langer Zeit. Ich erzähle die Sache mit dem Hirtenbrief, wofür er selber eingetreten war, mit der Bekenntnisschule - mit Colonel Reese. Er fragt nach der Romreise, was die Zeitung aufgegriffen hätte. Er ist anders als ich dafür, solche Dinge in die Presse zu bringen.

Leizinger - auswärts. Soll ein Kinderheim mit sechs Jungen und einer Kindergärtnerin übernehmen. Versichert sehr still zu sein. Zweihundert und Lebensmittel, Sauerbrot, Suppeneinlage .. Zweihundert.

17.00 Uhr Zinkl - Einspruch, daß bayerische Bischöfe wegen des Erlasses Schaffung der Bekenntnisschule.
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Digitalisat Faulhaber-Edition