Tagebucheintrag vom 19. März 1947⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10026,
Seite 9,10
Mittwoch,
19.3.47.
Josefstag
-
wieder
Feiertag,
als solchen wirklich durchgeführt.
8.30 Uhr Benediktion
der wieder aufgebauten
Hauskapelle,
Patron heilige
Familie,
in der
Sankt-Benedictus-Anstalt.
Zwei Stunden. Die Anstalt
war
seit 1944 viermal schwer getroffen,
weil in der Nähe der Bahn und der Fabrik
Metzler. Im
dritten Stock, dadurch mir erleichtert,
daß
im dritten Stock noch einmal
Buben
ein Gedicht aufsagen.
Ich
predige:
Mein Frieden ist es,
bei den Menschenkindern
zu sein. Nachher viele Vorstellungen von Schwestern und von Laien.
Drei von den vier Früheren aus der Au: Kastenmaier, Ellmayer, Weber. Kastenmaier bringt meinen Füllhalter zurück, weil ausländisch. Jede erhält ein halbes Pfund Chocolade, Trockenei, Dinner, päpstlichen Rosenkranz.
Prinzess Hildegard: Wieder große Erfolge gegenüber den Schiebern. Nur seien alles vom Landrat bis zu den höchsten alles bestochene.
12.00 - 13.10 Uhr Staatsminister Loritz - war schon wiederholt abgewiesen worden, vorgestern gemeldet, nicht gekommen. Im alten Rock. Beteuert, daß er katholisch sei, sein Vater hier Regierungspräsident, er mußte aus der Schweiz zurück, beim Fall Scharnagl „dürfe die Kirche keinen Schaden haben“. Er: Er wird viel verfolgt, man werfe ihm das und das vor, er widerlegt es kurz, nennt Namen. Spricht gegen Baumgartner - alles geht darauf hinaus, ich muß bei meinem Ansehen in der Schweiz und in Amerika dorthin gehen und öffentlich reden oder schriftliche Erklärung abgeben. Ich: Mein Gedächtnis lässt nach. Ich bin zu alt - lässt er nicht gelten.
17.00 Uhr Taurivicus: Eine neue Kunstzeitschrift, wieder zurückgegeben.
Drei von den vier Früheren aus der Au: Kastenmaier, Ellmayer, Weber. Kastenmaier bringt meinen Füllhalter zurück, weil ausländisch. Jede erhält ein halbes Pfund Chocolade, Trockenei, Dinner, päpstlichen Rosenkranz.
Prinzess Hildegard: Wieder große Erfolge gegenüber den Schiebern. Nur seien alles vom Landrat bis zu den höchsten alles bestochene.
12.00 - 13.10 Uhr Staatsminister Loritz - war schon wiederholt abgewiesen worden, vorgestern gemeldet, nicht gekommen. Im alten Rock. Beteuert, daß er katholisch sei, sein Vater hier Regierungspräsident, er mußte aus der Schweiz zurück, beim Fall Scharnagl „dürfe die Kirche keinen Schaden haben“. Er: Er wird viel verfolgt, man werfe ihm das und das vor, er widerlegt es kurz, nennt Namen. Spricht gegen Baumgartner - alles geht darauf hinaus, ich muß bei meinem Ansehen in der Schweiz und in Amerika dorthin gehen und öffentlich reden oder schriftliche Erklärung abgeben. Ich: Mein Gedächtnis lässt nach. Ich bin zu alt - lässt er nicht gelten.
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Loritz
Fortsetzung: Ich erzähle von tapferer Jugend,
Altersbedarf zur Weihe nach Dachau hinein,
mein Vorschlag für Meldung der
Entnazifizierung,
daß in der Schweiz reden würde,
habe ich nicht zugesagt, nur seinen Vorschlag angehört.
17.00 Uhr Taurivicus: Eine neue Kunstzeitschrift, wieder zurückgegeben.