Tagebucheintrag vom 27. August 1935⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10016,
Seite 111-112
Dienstag,
27.
August.
Generalvicar:
Ich übergebe das
Manuskript
für Amtsblatt: Hirtenbrief, Wort an die
Geistlichen, an die Vereine, an die Beamten wegen des
Eides.
Wir sprechen über
Denkschrift an den
Führer,
wie
übergeben.
Er will Denkschrift auf der Maschine vervielfältigen lassen.
Pater Schneider, Bericht über den Tag in Neresheim. Sehr religiös, Complet in der Kirche, die Jungen waren sehr aktiv. Lagermission, nicht gestört. Ich: Vereinspräses dürfen nicht mehr zum Religionsunterricht. Jetzt nicht mehr viel Vertrauen, in die HJ einzutreten, es wird mehr und mehr als occasio proxima betrachtet. In der Schule sich nicht mehr melden, weil Congregationsgruppe da - lehnen die Jungen selber ab.
Pater Hermann Keller, Rom: Sechs Tage Haussuchung und am Schluß eine Schenkung aus der Schweiz von einer deutschen Frau. Der Zellerar in Untersuchungshaft. Er selber sei auf der Reise beobachtet worden, auch hier. Also eventuell beim Gang zu mir. War schon bei Schachleiter: Frau Dr. wollte ihn nicht hinein lassen, dann aber rief der Abt selber. Er könne nichts tun. Er wird der Erste sein, der sein Blut geben muß.
Dr. Ursula Ried in Ferien. Weint beim Weggehen, weil sie um mein Leben Sorgen habe. Fragt, wie sich verhalten, der Mann ihrer Freundin, der viel bei der Mutter sei, komme sie besuchen.
➥ Seite 112
Monsignore
Graf
Berchem:
War monatelang in
Australien.
Der
Erzbischof
von
Sidney
hat ihn im Krankenhaus nicht besucht, nach der fünften schweren
Operation.
Er soll nicht mal den
Cardinal legate
vom Kongress
empfangen haben,
aus
politischen
Gründen? Hielt
hier im
Europäischen
Hof den Schwestern Vortrag.
Sehr verworren und
dann fängt er von
abessinischem
Krieg an.
Pater Schneider, Bericht über den Tag in Neresheim. Sehr religiös, Complet in der Kirche, die Jungen waren sehr aktiv. Lagermission, nicht gestört. Ich: Vereinspräses dürfen nicht mehr zum Religionsunterricht. Jetzt nicht mehr viel Vertrauen, in die HJ einzutreten, es wird mehr und mehr als occasio proxima betrachtet. In der Schule sich nicht mehr melden, weil Congregationsgruppe da - lehnen die Jungen selber ab.
Pater Hermann Keller, Rom: Sechs Tage Haussuchung und am Schluß eine Schenkung aus der Schweiz von einer deutschen Frau. Der Zellerar in Untersuchungshaft. Er selber sei auf der Reise beobachtet worden, auch hier. Also eventuell beim Gang zu mir. War schon bei Schachleiter: Frau Dr. wollte ihn nicht hinein lassen, dann aber rief der Abt selber. Er könne nichts tun. Er wird der Erste sein, der sein Blut geben muß.
Dr. Ursula Ried in Ferien. Weint beim Weggehen, weil sie um mein Leben Sorgen habe. Fragt, wie sich verhalten, der Mann ihrer Freundin, der viel bei der Mutter sei, komme sie besuchen.