Tagebucheintrag vom 26. Dezember 1930⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10013,
Seite 196
Freitag,
26.
Dezember.
7.00 Uhr
im
Hause, nicht
im
Dom.
Antonia Canstadt
-
bringt eine
Copie
aus der
Pinakothek
mit Blumen.
Hat eine
Stelle
in der
Züricher
Lebensversicherung,
halbtägig,
und dafür die
Mietermäßigung
gestrichen. Spricht viel gegen
Antisemitismus
und
Ghetto
- also
für
die Juden.
40 M.
und
Vesperpsalmen.
Mathilde Hetzler - ich war gewarnt worden, daß sie in Sankt Ludwig viel rede, auch über den Besuch in diesen Tagen schon viel geredet habe, darum sehr kurz, ohne ein einziges Du, ihr auch Vorhalt gemacht, worauf sie mit rotem Kopf weggeht. War auf der Rheinreise acht Tage in Bonn bei einem Vetter.
Lotte Seboldt - immer noch sehr traurig. Bringt ein schönes, altes Reliquienkreuz. Vesperpsalmen mit Widmung und Schokolade.
Nachmittag im Schrank des Garderobenzimmers geräumt. Viele alte Erinnerungen kommen zum Vorschein.
Antonia Canstadt
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Mathilde Hetzler - ich war gewarnt worden, daß sie in Sankt Ludwig viel rede, auch über den Besuch in diesen Tagen schon viel geredet habe, darum sehr kurz, ohne ein einziges Du, ihr auch Vorhalt gemacht, worauf sie mit rotem Kopf weggeht. War auf der Rheinreise acht Tage in Bonn bei einem Vetter.
Lotte Seboldt - immer noch sehr traurig. Bringt ein schönes, altes Reliquienkreuz. Vesperpsalmen mit Widmung und Schokolade.
Nachmittag im Schrank des Garderobenzimmers geräumt. Viele alte Erinnerungen kommen zum Vorschein.
Freitag,
26.
Dezember.
7.00 Uhr
im
Hause, nicht
im
Dom.
Antonia Canstadt - bringt eine Copie aus der Pinakothek mit Blumen. Hat eine Stelle in der Züricher Lebensversicherung, halbtägig, und dafür die Mietermäßigung gestrichen. Spricht viel gegen Antisemitismus und Ghetto - also für die Juden. 40 M. und Vesperpsalmen.
Mathilde Hetzler - ich war gewarnt worden, daß sie in Sankt Ludwig viel rede, auch über den Besuch in diesen Tagen schon viel geredet habe, darum sehr kurz, ohne ein einziges Du, ihr auch Vorhalt gemacht, worauf sie mit rotem Kopf weggeht. War auf der Rheinreise acht Tage in Bonn bei einem Vetter.
Lotte Seboldt - immer noch sehr traurig. Bringt ein schönes, altes Reliquienkreuz. Vesperpsalmen mit Widmung und Schokolade.
Nachmittag im Schrank des Garderobenzimmers geräumt. Viele alte Erinnerungen kommen zum Vorschein.
Antonia Canstadt - bringt eine Copie aus der Pinakothek mit Blumen. Hat eine Stelle in der Züricher Lebensversicherung, halbtägig, und dafür die Mietermäßigung gestrichen. Spricht viel gegen Antisemitismus und Ghetto - also für die Juden. 40 M. und Vesperpsalmen.
Mathilde Hetzler - ich war gewarnt worden, daß sie in Sankt Ludwig viel rede, auch über den Besuch in diesen Tagen schon viel geredet habe, darum sehr kurz, ohne ein einziges Du, ihr auch Vorhalt gemacht, worauf sie mit rotem Kopf weggeht. War auf der Rheinreise acht Tage in Bonn bei einem Vetter.
Lotte Seboldt - immer noch sehr traurig. Bringt ein schönes, altes Reliquienkreuz. Vesperpsalmen mit Widmung und Schokolade.
Nachmittag im Schrank des Garderobenzimmers geräumt. Viele alte Erinnerungen kommen zum Vorschein.