Tagebucheintrag vom 5. Februar 1919⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10003,
Seite 47
5. Februar,
8.30 Uhr
Pontifikalmesse
im Dom
mit Ansprache (berufssicher, berufstreu, berufsfreudig)
mit
Tedeum
für glückliche
Heimkehr.
10.00 Uhr
Festakt
im großen
Saal
des Seminars, sehr ergreifend die Rede von
Geistlichem
Rat
Schauer.
Breiter
spricht sehr gewandt.
16.00 - 17.00 Uhr
im Arbeiterhaus außerkirchliche
Feier,
wo ich nochmal
begrüße.
14.30 Uhr - 15.30 Uhr Anna Weltmann, die mit Buczkowska von Berlin gekommen war. 1. Die Societas Religiosa ist fertig, das packt mich. Sie schreiten über Leichen der Societas Religiosa wie Chantal über ihre Kinder ins Klosters. 2. Ich glaube nicht mehr an Virginitas. Sie war die sicherste in meinen Augen. Sonst hätte ich das nie erlaubt. Nur aus Mitleid um den [ ... ] geben und zu retten die Virginitas fürs gegeben, ich trete den anderen nicht mehr unter die Augen. 3. Ich hatte den Plan, später bei mir ein Büro einzurichten. 4. Sie wisse jetzt erst, was die Ehe sei. Zu Hause andere Auffassungen. Dann soll sie als Frau und Mutter eine Societas Religiosa gründen.
Leutnant Seyfried mit der welken rechten Hand, durch Querschläger, keine Empfindung mehr. Ob er geweiht würde? Heimlich unmöglich, obgleich ich gerne nach Rom leiten will, aber vielleicht die Hand abnehmen oder durch Elektrisieren es besser machen und dazu 1 – 2 Semester als Präfekt nach Neuburg.
16.00 Uhr Festakt im Arbeiterheim für die Heimgekehrten, auch für die vom Knabenseminar. Gleich am Anfang eine Bierrede über die Tradition zu Gunsten der Untergebenen. Ich spreche kurz noch einmal, muß aber um 17.10 Uhr weg, weil 18.00 Uhr Heimfahrt mit geistlichem Rat Geßl und Fräulein Buczkowska.
14.30 Uhr - 15.30 Uhr Anna Weltmann, die mit Buczkowska von Berlin gekommen war. 1. Die Societas Religiosa ist fertig, das packt mich. Sie schreiten über Leichen der Societas Religiosa wie Chantal über ihre Kinder ins Klosters. 2. Ich glaube nicht mehr an Virginitas. Sie war die sicherste in meinen Augen. Sonst hätte ich das nie erlaubt. Nur aus Mitleid um den [ ... ] geben und zu retten die Virginitas fürs gegeben, ich trete den anderen nicht mehr unter die Augen. 3. Ich hatte den Plan, später bei mir ein Büro einzurichten. 4. Sie wisse jetzt erst, was die Ehe sei. Zu Hause andere Auffassungen. Dann soll sie als Frau und Mutter eine Societas Religiosa gründen.
Leutnant Seyfried mit der welken rechten Hand, durch Querschläger, keine Empfindung mehr. Ob er geweiht würde? Heimlich unmöglich, obgleich ich gerne nach Rom leiten will, aber vielleicht die Hand abnehmen oder durch Elektrisieren es besser machen und dazu 1 – 2 Semester als Präfekt nach Neuburg.
16.00 Uhr Festakt im Arbeiterheim für die Heimgekehrten, auch für die vom Knabenseminar. Gleich am Anfang eine Bierrede über die Tradition zu Gunsten der Untergebenen. Ich spreche kurz noch einmal, muß aber um 17.10 Uhr weg, weil 18.00 Uhr Heimfahrt mit geistlichem Rat Geßl und Fräulein Buczkowska.