Tagebucheintrag vom 19. April 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 174-175
Donnerstag,
19.
April.
Feldpropst Rarkowski
mit
Aniser:
Er will mir Kurzvortrag halten wie ernst die Lage sei.
Jetzt sei man im Reichswehrministerium für die Seelsorge
noch gewogen,
das könne
von heute auf morgen anders werden.
Der
neue Geist drohe
einzudringen.
Er betont sechs mal, er könne nur im Vertrauen sagen.
Er könne nicht denken, was mit dem Bischof wird,
der wird nicht die Stellung eines Bischofs haben. Und ein Domkapitel? Die werden ja
abgebaut, höchstens
ein - zwei Kanzler,
die ihn vertreten. Ich soll meinen Einfluss aufbieten
in folgenden Fragen:
1)
Wo über 2000,
müssen
den
hauptamtliche Kräfte
angestellt werden?
Respondeo:
Ich bin für Personalpfarreien
wie hier, bisher der einzige. Wenn die Reichsregierung durchaus
Stationsseelsorge
wollte,
muß
sie jetzt auch das Mittel bereitstellen.
2) Hier eine
Kirche mit
Sonntagsparade?
Sankt Michael
hat viel Seelsorge
für sich und sie wollen
in die Mitte der Stadt, auch
Sankt Cajetan
wird nicht gehen. Aber sagen Sie im Reichsministerium
auch als meine Überzeugung,
gerade weil
SA
und
HJ
sich nichts um Sonntagsgebot
kümmern,
möge doch die Reichswehr die alte Tradition
festhalten,
die das
Volk bewirkt.
Er selber: Die Disciplin
des Mannes
doch nur
auf religiösem Grund.
3)
Kirche in
Ingolstadt?
Dort größere
Garnison.
Er soll an den
Bischof von Eichstätt
schreiben, dieser durch die
Nuntiatur
sich bereit erklären,
als katholische
Garnisonskirche.
Siebert
wird sogar aufatmen. Ich muss eilen,
weil zum Arzt. Seit
die
Reichsregierung
durchaus
Exemtionen
haben wollte
und
das erreichte,
halten wir uns natürlich zurück, die Regierung muss aber auch
die
finanziellen
Folgen ziehen.
Huber senior. Ich übergebe mein Manuskript für den Kreuzweg. Er die gedruckten Sachen für die Elternwallfahrt nach Ettal.
Caritasdirektor Müller: Er war in Berlin. Kreutz will im Gegensatz zu seiner Centrale nicht alles zusammen centralisieren. Von der Reichscollekte wollten sie gleich 50 %. Von der Sammlung für Rußland weiß ich nichts. Ein Skandal das Büchlein, auf der Vorderseite hungernde Kinder und auf dem nächsten Blatt Innitzer in großer Gala.
Pfarrer von Traunstein: War sehr tapfer zurückzugehen und draußen Versagen der Nerven, ein ganz einfacher Brief, sie können keine Verantwortung übernehmen. Das ist die gewöhnliche Formel, das mindeste und nachdem 8 Tage nichts passiert. Weinend meint er, seine Arbeit sei nicht anerkannt, und er soll weg wegen seiner Arbeit, gerade weil er Temperament habe. Ich: Das ist wahr, einer unserer besten und vorbildlichen Seelsorger. Jeder, der sich rührt, wird verfolgt. Einem Nachfolger würde es ebenso gehen. Grundsätzlich versetzen wir nicht auf Kommando. Wenn er mit der Zeit sich selber bewirbt um eine Pfarrei hier oder sonst eine, – ja, aber nicht auf Kommando. In Ruhe zu gehen mit 61 Jahren dazu noch viel zu rüstig. Er spricht von Tölz.
Mit dem Auto in Kleinhesselohe. Alles schnappt Sonne, schon viel Grün.
Huber senior. Ich übergebe mein Manuskript für den Kreuzweg. Er die gedruckten Sachen für die Elternwallfahrt nach Ettal.
Caritasdirektor Müller: Er war in Berlin. Kreutz will im Gegensatz zu seiner Centrale nicht alles zusammen centralisieren. Von der Reichscollekte wollten sie gleich 50 %. Von der Sammlung für Rußland weiß ich nichts. Ein Skandal das Büchlein, auf der Vorderseite hungernde Kinder und auf dem nächsten Blatt Innitzer in großer Gala.
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11.45 Uhr
bei
Professor
Neumayer
–
Ich glaubte
sicher noch eine
Nachoperation,
er erklärt aber, es sei alles frei. In
zwei bis drei
Monaten wieder nachschauen lassen, unter Beobachtung bleiben.
Pfarrer von Traunstein: War sehr tapfer zurückzugehen und draußen Versagen der Nerven, ein ganz einfacher Brief, sie können keine Verantwortung übernehmen. Das ist die gewöhnliche Formel, das mindeste und nachdem 8 Tage nichts passiert. Weinend meint er, seine Arbeit sei nicht anerkannt, und er soll weg wegen seiner Arbeit, gerade weil er Temperament habe. Ich: Das ist wahr, einer unserer besten und vorbildlichen Seelsorger. Jeder, der sich rührt, wird verfolgt. Einem Nachfolger würde es ebenso gehen. Grundsätzlich versetzen wir nicht auf Kommando. Wenn er mit der Zeit sich selber bewirbt um eine Pfarrei hier oder sonst eine, – ja, aber nicht auf Kommando. In Ruhe zu gehen mit 61 Jahren dazu noch viel zu rüstig. Er spricht von Tölz.
Mit dem Auto in Kleinhesselohe. Alles schnappt Sonne, schon viel Grün.