Tagebucheintrag vom 1. Dezember 1926Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10011,
Seite 68
Mittwoch,
1.
Dezember,
Adelholzen. Den Wald,
der gekauft werden soll,
angeschaut,
zur Kriegskapelle
Bergen.
Paula Lossen, Lehrerin Stuttgart, schreibt 25.9.26: Der edle Bischof drücke ihr die Feder in die Hand. Nie vergesse ich den wehen Blick, wenn er darauf zu sprechen kam, daß seine Weisungen nicht beachtet wurden. Ob sie sich mir anvertrauen dürfe und dann sagen könne, auch ich hätte den Standpunkt wie der Verstorbene. An den Sproll in Rottenburg könne sie sich nicht wenden, sie müßte dann das innige Verhältnis offenbaren, in dem sie zu dem Verstorbenen stand und das wäre eine Entweihung. - Ohne Antwort natürlich.
Architekt Berlinger, Erbauer von Aschau und Pullach, hier wegen neuer Stiege. Schenkt mir sein Album.
P.S. Zur Universitätsfeier: War ein politisches Theater, keine wissenschaftliche Akademie. Eine deutschnationale Propagandafeier gegen den Provinzialismus. War für den Ministerpräsidenten Held, der gleichzeitig 700 000 M. überreichte, eine Ohrfeige. Das ist der Lohn und das Echo davon, daß die bayerischen Könige norddeutsche Lichter an ihre Universitäten gerufen.
Paula Lossen, Lehrerin Stuttgart, schreibt 25.9.26: Der edle Bischof drücke ihr die Feder in die Hand. Nie vergesse ich den wehen Blick, wenn er darauf zu sprechen kam, daß seine Weisungen nicht beachtet wurden. Ob sie sich mir anvertrauen dürfe und dann sagen könne, auch ich hätte den Standpunkt wie der Verstorbene. An den Sproll in Rottenburg könne sie sich nicht wenden, sie müßte dann das innige Verhältnis offenbaren, in dem sie zu dem Verstorbenen stand und das wäre eine Entweihung. - Ohne Antwort natürlich.
Architekt Berlinger, Erbauer von Aschau und Pullach, hier wegen neuer Stiege. Schenkt mir sein Album.
P.S. Zur Universitätsfeier: War ein politisches Theater, keine wissenschaftliche Akademie. Eine deutschnationale Propagandafeier gegen den Provinzialismus. War für den Ministerpräsidenten Held, der gleichzeitig 700 000 M. überreichte, eine Ohrfeige. Das ist der Lohn und das Echo davon, daß die bayerischen Könige norddeutsche Lichter an ihre Universitäten gerufen.