Tagebucheintrag vom 12. Januar 1926Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010, Seite 155,156

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Dienstag, 12. Januar. Fräulein Bettinger - Maria jetzt bei der Caritas, Jahrtag für den Bruder vereinbart, 200 M.

Freiherr von Aretin - „komme immer mehr in Politik und Presse und wolle sich deshalb vorstellen“. Arbeiter bringen Neueste Nachrichten mit. Die haben ein großes Verdienst in den Konkordatsverhandlungen und damals gegen das Hamburger Urteil schnell Stellung genommen. Zwei Blöcke des monarchischen Gedankens wären aus dem Weg geräumt, wenn den Arbeitern die soziale Stellung gesichert und den Katholiken, besonders älteren Beamten, die Sorge abgenommen würde. Er ist bei Heimat- und Königsbund [ ... ] forderte, nach der Rede von Ludendorff, diesem unerträglich, 18 neue Gruppen gegründet. Über frühere Entbindung vom Eid, viele haben heute nur den Treueeid der alten Zeit, nicht einen neuen Eid geleistet -, er fragt, ob von den Geistlichen nicht verlangt wäre. Spricht von der Firma: Schwierigkeiten kennen und wegprellen. Ich: Mit Hindenburg die Republik gefestigt. Ist auch bei den Berliner Zeitungen. Gut, daß die idealen Mitarbeiter.

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Er klagt, daß die Volkspartei keine Presse habe, daß der Kurier den unmöglichen Weihnachtsartikel brachte: Die Reichsform, die besteht, habe auch ein Recht. Reichsconcordat (Anstellung der Bischöfe). Konfessionelle höhere Schulen: Kirche rettete die Kultur im Mittelalter - ein Lehrer: Geschichte geben - etwas Schreckliches.

Josef Helbling in Civil. Heute komme sein Radioapparat, er müsse 320 M. bezahlen - er will Schweizer Gold dafür geben - ich nehme nicht an und leihe das Geld. Die Mutter seitdem im Bett - es sei Hysterie. Er soll Baronin Ifflinger in Salzburg treffen, die dann der Mutter erzählen wird.

Nachmittagsbesuche bei sehr großer Kälte: Buchwieser und Uttendorfer .