Tagebucheintrag vom 6.–7. Mai 1925Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010,
Seite 102,103
6./7. Mai.
Eröffnung
des
Deutschen Museums.
Exzellenz
Dr.
Oscar
von
Miller
in allen Tonarten gefeiert.
10.00 Uhr - 13.00 Uhr
Ausschußsitzung
im Odeonsaal. Leider vorher nicht erfahren,
daß ich bei der
Stiftung Albertus Magnus
hätte reden können, wie
Dompropst Sander
über
Copernicus.
Naturwissenschaft und Technik,
werden
über alles gelobt, die älteren Geisteswissenschaften
kommen naturgemäß wenig
zu Wort.
Abends 19.30 - 23.00 Uhr
gibt die Stadt
im
Ausstellungspark
ein Festessen für 2 400 Personen: Aufmarsch der
Maßkrugträgerinnen,
dann Zug zum Fisch,
(Sängerchor),
Zug
der
Sennerwelt
und Hochzeitstanz zu Butter und Käse.
Gott sei Dank,
daß man nicht öfter so etwas mitmachen muß.
7. Mai, 10.00 Uhr die eigentliche Eröffnung auf der Isarinsel mit einem Spiel von Gerhart Hauptmann, dann kurze Reden, Rundgang und Festmahl. Die Reden wurden durch Radio auf dem Königsplatz gehört und in ganz Europa verbreitet. Allerlei Geschenke neben der Schüssel.
Personen: Kronprinz Rupprecht beim Festmahl mein Nachbar (kritisch über Ludendorff, der die Offensiven verpatzt hätte), stellvertretender Reichspräsident Dr. Simons (Hindenburg wird erst bestätigt), Reichskanzler Dr. Luther, Bundesminister Schneider von Wien, preußischer Ministerpräsident Braun, Gesandter Riedl, Reichsminister Schiele, Staatssekretäre Meissner und Weismann, Rektor Monsignore Jatsch, Prag, Geheimrat Stutz, Graf Posadowsky, Domdechant von Naumburg, der mich einlädt, die Chorfiguren dort zu sehen.
Der Vorstand der deutschen Turner: Er habe mit Schulte gesprochen und weitgehend Übereinstimmung gefunden. Respondeo:
Wir scheiden
uns bei der Frage des
Frauenturnens.
Unlogisch, das Turnen als Wehrkraft auszugeben
und die Frauen beizuziehen.
Weibliches
Schauturnen ist unnatürlich.
Ein Herr Professor und Ministerialreferent der Presse in Berlin, katholisch, habe durch meinen Vortrag in Warschau wieder zurückgefunden, sehr dankbar.
Justizrat Franz erzählt zuerst von Feeser und dann, ob er mich malen dürfe.
➥ Seite 103
besonders
Zug zur Suppe
(Kinderreigen),
Zug zum
Masthahn
7. Mai, 10.00 Uhr die eigentliche Eröffnung auf der Isarinsel mit einem Spiel von Gerhart Hauptmann, dann kurze Reden, Rundgang und Festmahl. Die Reden wurden durch Radio auf dem Königsplatz gehört und in ganz Europa verbreitet. Allerlei Geschenke neben der Schüssel.
Personen: Kronprinz Rupprecht beim Festmahl mein Nachbar (kritisch über Ludendorff, der die Offensiven verpatzt hätte), stellvertretender Reichspräsident Dr. Simons (Hindenburg wird erst bestätigt), Reichskanzler Dr. Luther, Bundesminister Schneider von Wien, preußischer Ministerpräsident Braun, Gesandter Riedl, Reichsminister Schiele, Staatssekretäre Meissner und Weismann, Rektor Monsignore Jatsch, Prag, Geheimrat Stutz, Graf Posadowsky, Domdechant von Naumburg, der mich einlädt, die Chorfiguren dort zu sehen.
Der Vorstand der deutschen Turner: Er habe mit Schulte gesprochen und weitgehend Übereinstimmung gefunden. Respondeo:

Ein Herr Professor und Ministerialreferent der Presse in Berlin, katholisch, habe durch meinen Vortrag in Warschau wieder zurückgefunden, sehr dankbar.
Justizrat Franz erzählt zuerst von Feeser und dann, ob er mich malen dürfe.