Tagebucheintrag vom 3. März 1925Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010, Seite 87

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Dienstag, 3. März. Graf Moy 1) Bayerische Gesellschaft für Leibesübungen - es wollen vier Herren zu mir kommen. Bedauern dieser einseitigen Körperpflege, für uns ist Erziehungsfrage eine religiös-sittliche Frage, also keine Coedukation, ich werde noch schriftlich Antwort geben. 2) Jungbayern wollen Dr. Schneider in den Vereinsausschuß - Ja.

Prälat Degenbeck: Die protestantische Landeskirche fragte an, ob wir zur Beisetzung von Reichspräsident Ebert läuten, „sie hätten seine Lust“ - wir läuten nicht. Eine Stunde später kommt Degenbeck wieder: Augsburg, Regensburg und die protestantische Landeskirche werden läuten - wir läuten nicht. Bischof von Speyer fragt telegraphisch an, Bischof von Würzburg schlägt telegraphisch viertelstündiges Geläute vor - Respondeo: Wir läuten nicht. Abends noch an die bayerischen Bischöfe und an meine Pfarrämter eine Erklärung, warum wir nicht läuten. Er war Katholik mit protestantischer Frau und Kindern - und der Heilige Vater läßt nicht bloß Teilnahme aussprechen, sondern nach der Messe zu rheinischen Pilgern, er habe für ihn gebetet.

11.00 Uhr Konferenz der Pilgergruppe für die Romfahrt mit Neuhäusler Vorbesprechung - Hildegard und Dr. Gerg durch ein Versehen von Berta an der Pforte nicht gekommen.

Nachmittag 16.00 - 17.00 Uhr Familie Artmann
Es handelt sich um Therese und Charlotte Artmann.
- bringen zum Namenstag
Es ist offensichtlich der Geburtstag Michael von Faulhabers gemeint.
einen Teppich für die Kapelle und viele Sachen.