Tagebucheintrag vom 8. November 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010,
Seite 35
Samstag,
8.
November.
München nervös
in der Erinnerung an die Ereignisse
des vorigen Jahres
- man redet viel von einem Putsch,
der
Rupprecht
als König ausrufen soll -
alles Gespensterfurcht. Ludendorff
redet große Worte: Es sei ihnen ein
Gottesdienst
für die Gefallenen verweigert worden - was er sich wohl unter einem
Gottesdienst für die Gefallenen denkt.
Dr. Jörissen - in Cöln unter Dr. Lenné in Caritas angestellt, aber nicht zufrieden: Zuhause nicht verstanden und seelisch mißhandelt, im Beruf überarbeitet, will sie wieder hierher, um weiter zu studieren, weil noch kein Staatsexamen. Ja, vielleicht auch dafür ein wenig Unterstützung, jedenfalls seelisch gut. 60 M. für die Reise.
Gertrude Boßlet: Hier praktizierend in der Kinderpoliklinik, jetzt in Harlaching bei den Kindern. Hat sich verlobt mit einem Mediziner, der alle Sonntage zur Kommunion geht. Hat eine Fabrik - will später ein Kinderheim errichten, ein Zimmer für mich. 50 M., weil ohne Gehalt.
Nachmittag confessio
Kothes,
Fitz,
Seboldt.
Dr. Jörissen - in Cöln unter Dr. Lenné in Caritas angestellt, aber nicht zufrieden: Zuhause nicht verstanden und seelisch mißhandelt, im Beruf überarbeitet, will sie wieder hierher, um weiter zu studieren, weil noch kein Staatsexamen. Ja, vielleicht auch dafür ein wenig Unterstützung, jedenfalls seelisch gut. 60 M. für die Reise.
Gertrude Boßlet: Hier praktizierend in der Kinderpoliklinik, jetzt in Harlaching bei den Kindern. Hat sich verlobt mit einem Mediziner, der alle Sonntage zur Kommunion geht. Hat eine Fabrik - will später ein Kinderheim errichten, ein Zimmer für mich. 50 M., weil ohne Gehalt.
Nachmittag confessio
