Tagebucheintrag vom 24. Mai 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 55

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Mittwoch 24. Mai, Prälat Pfaffenbüchler vor Abreise nach Rom. Bringt zwei Schecks über 30000 für Wildenwart (geht an den Kirchenbauverein) und den 150000 für Marquartstein (geht an Berlinger). Die Schwestern sollen doch ruhig Einladung von Pasqualina annehmen.

Scharnagl: Quadt habe interpelliert wegen des Artikels. Katholische Aktion unter Muhler. Siehe besonders.

Abt Neipperg – Will hier bei Manz eine Zeitschrift herausgeben für „Gebildete katholische Jugend“. Macht nicht Konkurrenz den anderen Zeitschriften: ‚ Allgemeine Rundschau ‘ wird nicht mehr lange leben, ‚ Schönere Zukunft ‘ mehr Mosaik (soll ihr aber keine Concurrenz gemacht werden), ‚Stimmen der Zeit‘ – seien geistig zu hoch. Er zeichne als Herausgeber, als Schriftleiter Mallinckrodt, der Gerlich zurückgehalten hat, wurde sicher beobachtet, und Dr. Fischer
Möglicherweise Max Fischer, der ehemalige Redakteur der Zeitschrift ‚Hochland‘.
, ein bis zwei Wochen. „Ich habe keine Bedenken dagegen“. Auch deshalb gut, damit der Ruf der Benediktiner als unpolitisch wieder herge[ ... ] werde. Schachleiter wollte einige Tage nach Neuburg. Er lädt ein, dorthin zu kommen. Er hält ihn für krankheitsbelastet. Mallinkrodt geschieht nichts, er lebt in Solln, er wollte Gerlich von manchem zurückhalten, ein Spitzl muß das berichtet haben.

Generalvicar: Richtigstellung im Beobachter wegen der Meldung: Ich hätte Häuser verboten. Emnet
Es könnten Wilhelm Emnet oder Eugen Emnet gemeint sein.
wollte, daß auf der Bischofskonferenz nähere Anweisung über die Fahnen gegeben würde – ist nicht bayerische Konferenz.

Gartmeier: War im Polizeigefängnis wegen Seelsorge. Richtig, daß der Freund von Konnersreuth in der Nacht vom 15./16. geschlagen wurde. Aus der Zelle, die Stiege hinabgestoßen, nicht entkleidet, an Arm und Rücken und Kopf mit dem Gummi Knüttel – hatte den Kopf verbunden und die Finger. Jetzt noch Blutfleck am Auge. Im Hause bekannt.