vorheriges Dokument nächstes Dokument

Fuldaer BischofskonferenzParallelansicht ⇨
Reisetagebuch, 03.08.1930/01.06.1933

Text+KommentierungNur Text
Fulda 1930

3.-7. August. München ab 8.47 Uhr (nicht im Vorzug, der überfüllt ist und der an allen Stationen genommen wird) Fulda an 15.26 Uhr (Regens an der Bahn, um diese Zeit laufen alle Züge ein, Wagen in der Mitte des Zuges). Zurück: 14.48 Uhr dem directio München, an 21.30 Uhr. 64 M. Telegramm 1.50; dem Pförtner 10 M., dem Gepäckträger 5, dem Fahrer 3 M.

Celebriert wird 6.00 Uhr und 6.45 Uhr. Ich drei Mal 6.45 Uhr in der Gruft, am Hochaltar, in der Congregationskapelle. In schwarzen Schuhen. Die Alumnen sehr langsam und ungeschickt - Knöpfen die Mozzetta vollständig auf, küssen Kreuz und Manipel.

Schulte Cöln am Anfang dabei, reist aber am zweiten Tag wegen Kopfweh ab, sehr traurig, seine Stimme ganz gebrochen. Von Ermland ein alter Knabe, der immer drein redet. Aachen nicht vertreten. Paderborn noch nicht Erzbischof. Invocatio 8.30 Uhr. Dann 9.00 Uhr - 12.15 Uhr. Nachmittag beginnt 16.00 Uhr, bloß am letzten Tag 15.30 Uhr. Auch am 2. und 3. Tag incipit 9.00 Uhr. Abendtisch am ersten Tag 19.00 Uhr, sonst 19.30 Uhr.

Auf dem Zimmer des Spirituals fließendes Wasser eingerichtet. Nachts die Fenster im Wohnzimmer offen gelassen. Nachmittags 15.00 Uhr Cafè, nicht stark.

Zahner 15.30 Uhr am 2. Tag zu Besuch. In Zylinder. Es gehe ihm sehr gut, auch beim Katholisch-kaufmännischen Verein. Bringt zwei Kragen mit, ich soll sie tragen, das wäre eine gewonnene Schlacht. Meine sind viel bequemer, weil kein Knopf und je zwei Knopflöcher. Er will einen [ ... ] - Nein.

Abreise 3. Tag 14.48 Uhr - Es sind noch einige Sachen zu beraten. Zu zahlen 60 M., dem Regens übergeben statt Rottenburg. Am 1. Tag auf dem Frauenberg, Paderborn, Pater Vicar, leicht zu finden, links hinauf.

➥ Folio 8v

1931

2.-5. August. Montag - Mittwoch. Am Sonntag vorher das siebenhundertjährige Todesgedächtnis der heiligen Elisabeth: 9.30 Uhr Hochamt von Cardinal Bertram, nach dem Evangelium predige ich 46 Minuten über die sieben Werke der Barmherzigkeit: Auf linke Säule des Hochgrabes gegenüber der Kanzel schauen! Die Diaspora übers Hochamt glücklich. Nachmittag 16.00 - 18.00 Uhr im Stadtsaal Donders Festrede, dazu wieder die sieben Werke der Barmherzigkeit von Lehrer Nüdling. Zelebriere je 18.45 Uhr an verschiedenen Altären - Ein Stiftler sancto Bonifatio. In dieser Zeit Emilie Fitz gestorben. Spiritual Pater Ehrenburg von Frankfurt diesmal hier, ich spreche ihn im Garten. Pater Blume im Sterben. Im Zimmer Bad neu eingebaut. Domkapitular Richter klärt mich auf, an eine Seligsprechung von Athanasius Kircher S.J. ist nicht zu denken. Verpflegung wird eingesammelt von einem Prälaten (80 M. für vier Tage, Pförtner 10 M., der selber Koffer auf die Bahn bringt.) Auto von Cöln von wegen der 5 M. Donders bei den Englischen kann ich nicht mehr besuchen, weil Fahrkarte in den Koffer gepackt. Herr Director Bellinger gegenüber Englischen Fräulein besuchen, Schwiegersohn von Frau Hessberger, mit Donders an einem Abend. Zwei Buben hier, die anderen in Ferien, kommen am 15. Er war im Krieg die ganze Zeit.

Karte abgegeben und durch Cramer-Klett zurücktragen lassen: Fürst Isenburg Schloß Birstein, jetzt glaube ich Wächtersbach. Graf und Herr von Schlitz, genannt von Görtz.

1933 schon am 30., 31. Mai und 1. Juni, in der Woche vor Pfingsten wegen der politischen Lage. Plenarconferenz, also mit den bayerischen Bischöfen (außer Regensburg und Passau). Sitzungen im Speisesaal. „Damit nicht Stiege steigen“. Sehr krank ist Bischof Schreiber von Berlin, der aus dem Zug zurückbleibt. Ebenso Bischof von Fulda wie geistesabwesend. Der Entwurf von Bertram wird von allen zurückgewiesen, aber wir haben den Mut. Als Freiburg seinen Entwurf verlesen, schlage ich vor, ihn zu übernehmen.

# 1848 dort vier Wochen, Antrag Döllinger auf Nationalkirche, sollen nicht mehr vier Ministranten sein, sehr langweilig besonders bei der Opferung. 45 M. Dem Alumnen, der den Koffer auf Bahn trägt, 20 M. Dem Pförtner 10 M. Den Pater Spiritual, der ausquartiert worden war, mit dem kleinen Bart, früher in Indien habe ich getroffen und bedankt. Einmal abends Fackelzug der Jugend. Donnerstag ist abends 17.30 Uhr Schlußandacht; wir reisen ab 14.46 Uhr, weil ich morgen Firmung habe - zusammen mit Würzburg, Eichstätt, Augsburg. Unterwegs Dr. Himmelreich. In Ochsenfurt vergessen, hinauszuschauen.
vorheriges Dokument nächstes Dokument