Johannes DenkParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 16. August 1934

Cogitat

16.8.34 bei mir, sehr zaghaft und langsam rückt er heraus. Er sei bei einer Organisation, die geheime Instruktionen hin und herbringe und direkt an den Reichskanzler. Er kenne den Vorsitzenden dieser geheimen Organisation nicht, er wisse, daß es persönliche Opfer koste, aber weil er päpstlicher Kämmerer bald sein werde, scheine er geeignet für Rom und zurück, für Staat und Kirche. Geheime Nachrichten abzuholen und hinzubringen. Er sei dankbar für eine Empfehlung wegen des Kämmerers (von hier unmöglich), oder bei Gelegenheit an Pacelli und Pizzardo (kann ich tun aus Verehrung). Er komme alle drei bis vier Wochen nach München - Pater Rupert stundenlang gesprochen. Ich mache aufmerksam, mein Haus unter Beobachtung.

If an Pater Rupert, der vermitteln will: Rom ist so gut unterrichtet - ist eine unheimliche Sache, wenn geheim. Es gibt wohl Geheimdiplomatie, aber mit Wissen der Reichsregierung. Ich habe ausdrücklich erklärt, der Name eines Bischofs darf mit der Sache nicht verbunden werden. Am anderen Tag auch Vassallo erklärt, es wird nicht möglich sein, durch Ernennung zum Camerlengo den Namen des Heiligen Vaters mit der Sache zu verbinden. Meinem Sekretär Auftrag gegeben, Denk nicht mehr vorzulassen, - ich würde auch mit Pater Rupert sprechen.