Alois MuenchParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 24.–27. Juli 1946

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Bischof Alois Muench.

24. Juli 1946 hier erster Antrittsbesuch, von Rom, heute von Bressanone kommend, mit viel Bürokratie an den Grenzen. Hier zuerst in Excelsior, dann aber in Vierjahreszeiten. Ein Mißverständnis, weil abends 19.30 Uhr Friedbald nicht im Haus war, ihn abzuholen. Eineinhalb Stunden hier, Segensgruß vom Heiligen Vater. Er habe nur einen Laster. Er nennt sich Visitator, kam mit einem Vatikanischen Wagenzug. Cheque von Chaplain Daleiden über Dollar 290. Nach viel Überlegung - behalte ich den Scheck und gebe die Meßstipendien in deutschem Geld.

Ebenso vertraulich: Einen Reisecheque für Notre Dame. Er will unterschreiben.

Ob er am 20. August zur Konferenz der Bischöfe nach Fulda soll? Ja, vor der Sitzung die Konferenz begrüßen. Wo wird er residieren? In Kronberg, also in Frankfurt. Sein Auto kommt von Amerika. Ich biete an, ob nicht, morgen ausgenommen, Friedbald ihn hier fahren soll - zur Militärregierung.

Die peinliche Sache mit den Englischen Fräulein: Es soll ein Generalkapitel sein, wo weder Alba noch Damascena gewählt werden soll. Respondeo: Jetzt eine Ausreise von Deutschland oder eine Zureise nach Deutschland unmöglich. Bei uns jetzt ziemlich ruhig geworden, die Unruhe wird wieder kommen. Damascena will ihre Ehre wiederhergestellt haben, soll Aszese und damit ... Pater Merk.

Kirchenzeitung: Er meint, nicht für jede einzelne Diözese, sondern zusammennehmen mit einer diözesanen Beilage. Berechnen, wieviel Papier und wieviel Geld notwendig wäre. Die Sammlung von Stritch hat drei Millionen ergeben. - Davon nehmen und Papier kaufen.

Welche Bücher notwendig? Katechismen, biblische Geschichte, Gesangbuch, Klerusblätter, Missionsblätter.

27.7.46. Bringt mir von Eichstätt in einem Uriasbriefe, seine eigene Empfehlung durch Montini. Er: Warum verboten sei - daß amerikanische Soldaten deutsche Mädchen heiraten. Will mir Zigaretten aus Amerika besorgen.

Die große Sorge: Nikolaj, Pater Zaccaria
Es ist möglicherweise der Franziskaner-Minoritenpater Guiseppe Zaccaria gemeint.
. Landeen, Keller. Die Aufgabe von Kronberg: Verhandlung mit der Militärregierung in Frankfurt. Die canonische Überwachung der ausländischen Bischöfe und Priester.