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Nachrichtenexzerpte, 16./22. Mai 1933

Neue Züricher Ztg 16.5.33 übers Fiasko von Rosenbg in /
England Erschreckend war seine Unkenntnis der englischen Sprache. Mussol. hat Englisch gelernt. Zur gleichen Zeit wurde ein Artikel /
geschrieben worin man die Reinblütigkeit des Hauses Windsor bezweifelte! Ein Kranz mit der Hakenkreuzschleife war eine <Taktlosigkeit>.

Gruss mit erhobener Hand? Wagner Minister in Landshut: Das sei der 1. /
Ort wo er nicht allgemein auf diese Weise begrüßt werde. Schwester Stephana aus Speyer fragt ob man allgemein so grüßen könne - /
lassen wir die Entwicklung frei.

Rabbiner Baerwald 18.5.33 Er wurde am 10. März auf Ober- /
wiesenfeld
hinausgeführt, - Fünf stellten sich auf, es kam das Kommando: Legt an - dann freigelassen.

Ein Pfr schreibt, am 5.5. abends habe der Strassb. Sender gemeldet, in Bayern soll demnächst /
ein Monarchistenprozess durchgeführt werden um das Königshaus in den Augen des Volkes herabzusetzen. Der /
Kronprinz habe das Land bereits verlassen.

18.5.33 abends: Einfachheit im Haushalt! Aushilfen bei Erkrankungen werden nicht vergütet. Möglichst Sparsamkeit. Nicht Fernsprechen was durch Briefe erledigt werden kann. /
Die Rede des Reichskanzlers habe in der nächsten Umgebung des Papstes einen überaus günstigen Eindruck gemacht. Die Tschech. Regierung habe beschlossen, /
eine Beschwerde zu erheben, weil H. den Fall von Brünn erwähnt habe: Das sei Einmischung in Verhältnisse eines fremden Landes. /
Ein argent. Blatt schreibt: Die Erklärungen von H. hätten mehr Glauben gefunden als Brüning oder Wirth, weil jetzt neues Deutschland. /
Sämtliche ev. lutherischen Landeskirchen Deutschlands zusammengeschlossen. Ein Kurs Director. bildet unter dem Vorsitz von Landesbischof Meiser. /
In Deutschland noch 3 Mill hectar Moorland vorhanden die cultiv. werden sollen.

20.5.33 der Kommandant von Dachau dem ich dankend geschrieben, ganz anders als Pfan- /
zelt
schildert. Er sagt zu Schneider: Es falle ihm schwer dem Schwarzen die Hand zu geben. Sachen wie /
Redefreiheit für Moenius und Schachleiter könne man nicht vergessen.

Ein Orgelkonzert aus dem Dom v. Passau, veranstaltet von dem nat.soz. Symphonie Orchester. An der Orgel der Domorganist.

Heute an verschiedenen Geschäften Zettel angeheftet: Wegen Preiswucher geschlossen. Geschäftsinhaber weil /
in Schutzhaft in Dachau.“ Besonders bei Butter wurde der Preis überstiegen. In Passau wurde verkündet für schmutzige Krämer sei noch genug Platz in den Lagern. Die nationale Regierung soll nicht den Einzel [ ... ] bringen. Viele tragen heute ein Hakenkreuz ohne innerlich /
die Überzeugung zu haben.

Auf dem Kyffhäuser eine Gedenkhalle für die abgetrennten deutschen Brüder.

Eine neue Botschaft von Deutschland ausgegangen? Höher als alle Verfassungen stünden die Gebote Gottes (wann und von wem?) /
Ein Bettelvolk sind wir geworden: Jugendherbergen, Ausland (aus gewissen Löchern), jeden Sonntag Sammlung.

22.5.33 Fränk. Kur. von Esser verwarnt weil er eine Zuschrift von Frl v Gutten- /
berg
veröffentlicht hatte. Die Presse wird verwarnt, nicht in Form von Eingaben Unruhe in die Bevölkerung zu bringen.

Kultusminister Schemm eröffnete in Neustadt bei Coburg die Puppenausstellung zusammen mit Ausstellung /
Völker= und Volkstracht

Am Tag von Schlageter tragen die Dienstgebäude Flaggenschmuck. „In allen Schulen ist seiner gebührend zu /
gedenken“ 1010 - „ Unser 1. nat.soz. Freiheitsheld