Schüsse auf das erzbischöfliche PalaisParallelansicht ⇨
Persönliche Reflexion, 28. Januar 1934

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Dr. rief zuerst die Stadtpolizei an. Ist es etwas Politisches? Rufen Sie die Politische Polizei. Wie groß der Schaden? „Das ist Nebensache. Ungefähr 30 M.“ Da sie nicht daran gehen, die Schußrichtung festzustellen, lasse ich einen Messingstab holen, aber nur kurz gemessen. Es ist das Mittelfenster der Facade. Am Schluß: Es soll an den Fenstern nichts gemacht werden; ob sie es auch einmal holen dürfen? Ja.

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Sonntag, 28. Januar 34, 9.25 - 10.20 Uhr Erkennungsdienst der Politischen Polizei. Ich begrüße und am Schluß mit dem Deutschen Gruß. Gebe ihnen Ausweis. Dieses Zimmer gestern abend nicht beleuchtet. Läden offen - durch Straßenlampe aber so hell, daß man glauben kann, es sei bewohnt.

7.30 Uhr kam Schwester
Es ist entweder Faulhabers Schwester Katharina gemeint oder eine der beiden Haushälterinnen Schwester Ottmara Bubendorfer und Schwester Ethelreda Groß.
, um zu lüften, 7.45 Uhr kam ich zurück, durch eine andere Türe. Alles lassen wie es ist, nicht einmal Türe geöffnet.

Sekretär rief die Polizei an. „Ist es etwas Politisches“? Rufen Sie die Politische Polizei an.“ Nach einer Stunde kommen zwei Herren und bleiben eine Stunde.

Durchmesser Einschüße Innenfenster
Siehe die Zeichnung im Digitalisat.
2 cm, Scheiben gesprungen, und der eine Herr mißt aus und anderer schreibt.

Äußeres Fenster Aussenfenster
Siehe die Zeichnung im Digitalisat.
Innenfenster
Siehe die Zeichnung im Digitalisat.


Außen eine Geschoßspur.

Am Fensterladen in Verlängerung der Flugbahn zwei Einschläge. Geschoß, abgeprallt und zurückgefallen, am Boden Reste.

Nach dem Winkel kann es von der Straße aus nicht erfolgt sein. Da müßte es in der Decke sitzen. Aber auch der zweite Herr bestätigt das. Im Stillen sagten sie zueinander: Vom Haus da drüben.

Es telefoniert. Am Schluß so eilig, daß nicht einmal Hände waschen. Der Minister wartet auf Bericht.