Hans Dauser / Fünf Herren vom PreßvereinParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 14.–15. Mai 1934

Dauser und Dr Bäuml /
Mo 14.5.34. 17 h - 18 h

Ganz rasch angemeldet. Im Büroanzug. Zuerst allein dann Dr B. hereingerufen. Hauptzweck: Der Press- /
verein befindet sich in einem Notstand weil er die Einladung zur Generalversammlung ohne Unterschrift ausgeschrieben. Er sei mit Manz AG /
so verbunden und habe dort 100000 Schulden (ich: Erst durch das Deficit des letzten Jahres). Ich soll die Einladung an Weihbischof und Irschl /
die er übergibt übernehmen und dafür sorgen daß diese Herren nicht kommen, überhaupt soll ich sie zurückrufen damit der Kardinal ganz aus dem Spiel bleibe in dieser „unsauberen /
Sache“ (ich glaubte die Herren seien wirklich Vorstände, erklärte aber sie nicht zurückzurufen und er war damit einverstanden - ich: Das sei ein Eingeständnis daß nicht in /
Ordnung) Er übergibt nicht einmal seine Denkschrift, ich soll sie gleich durchlesen, ich las sie und erklärte vor beiden: Aber facta und /
crimina sind darin nicht enthalten. Ob ich damit einverstanden sei, „alles im Namen der Sauberkeit“ daß die Sache untersucht wird. /
Ich: Nach den Berichten von Müller auf der Gen. versammlungen und Treuhanderklärung die Frank mir schrieb auf meine Anforderung nachdem /
Leohaus (Ernst hatte mir grob geantwortet), steht der Pressverein mit Action Er habe mehrere Häuser, Zeitungen (B: /
Wenn eine Zeitung Zuschuß brauche, dann soll sie aufhören Ich: Das gleicht sich aus wenn so verschiedene Zeitungen. Beide erklären: Sie wollen in kirchenfreundlichem /
Sinne untersuchen, ohne an die Öffenlichkeit zu gehen - sonst kommt sehr bald die kirchenfeindliche Untersuchung die es als Skandal in die Öffentlichkeit bringt. /
Ich: - An diese Gesinnung glaube ich aber es wird keinen Skandal geben. Was früher zweiter Zweck war soll jetzt Haupt- und einziger Zweck werden: /
Pfarrbüchereien das wurde wurde in Ord. erklärt und darum die neue Vorstandschaft, zuerst sollte ich selber Erster Vorsitzender werden (das mit dem /
Hauptzweck ist den Herren neu) Er: Ich will eine gute katholische Sonntagspresse aber nichts Politisches. Das Wort „Presse ist ihnen bereits politisch - /
Darum haben wir den Namen sogar geändert. Er fragt am Schluß: Ich sei also dafür daß untersucht wird? Ja Klarheit soll geschaffen werden. /
Ohne an die Öffentlichkeit zu gehen. Vorher allein: Den Völk Sie beklagen sich: Sie seien verleumdet worden sie wollten den Kurier /
an sich nehmen oder sie wollten Kirchenvermögen an sich ziehen. Ich: Das Erste habe ich nicht gehört und das Zweite ist dadurch aufgehoben daß /
der Volk Herold offen schreibt: Kirchengut muß enteignet werden. Er: Dieses schreckliche Blatt, da voran hängt es, das sollte /
verboten werden. Ich: Aber es hat diese Forderung erhoben ohne Widerspruch seitens der Regierung. Am Schluß beide: Sie wollen der Kirche nicht schaden sondern nützen.

Am anderen Tag fünf Herren vom Pressverein: Wir sind behandelt worden wie die Lausbuben. Er ließ uns gar nicht <gerade> und berief sich /
immer wieder auf die Emi. Haben Sie gefordert, daß „im eigenen Interesse untersucht wird“. Nicht im eigenen Interesse, aber s.o. aufgeklärt /
gegen kommissarische Untersuchung kann man sich heute nicht wehren. Die Gen. versammlung des vorigen Jahres wurde verboten: Ich: Also kann ein Jur. aufgreifen /
ist eigentlich die Vorstandschaft nicht mehr gültig. Die neue Vorstandschaft sollte erst jetzt auf der heute mittag auf der Gen versammlung „gewählt“ werden - obwohl ich darin /
„herein sollte? Ob ein Vacuum dazwischen? Dann kommt Schätzl, zurückbehalten nicht in Schutzhaft sondern bei der AKD /
Ich frage Landessekretär Haas: Haben Sie mit B. gesprochen - Nein. Haben Sie mit einer anderen Person über Pressverein gesprochen? (Gen. Vikar /
kommt auch dazu, nachher ihm allein: Haas hatte gesagt, es gibt einen Skandal größer als Leohaus). Es fällt von Frank das /
Wort: Himmelreich hat das alles gemacht.