Hans DauserParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll,
1. Februar 1934
Staatsecretär
Dauser
,
1.2.34
,
17.30 - 18.30 Uhr.
Im Namen der Arbeitsgemeinschaft
Katholischer Deutscher,
in seiner Begleitung
Dr.
Bäumel
.
Zuerst Hand aufheben,
dann Hand geben.
Heute vertraulich. Auch mit dem Gegenbesuch wird er sorgen,
wird er sagen,
wenn später die Zeit. Heute nichts den Bischöfen schreiben.
Vom Führer
bestellt, die
Vereine
aufzuklären in Versammlungen, will überall in Bayern herumreisen, auch
im
Zirkus Krone.
Der Staat ist auf die Kirche angewiesen und die Kirche auf den Staat.
Respondeo
:
Über die Vereine schweben Verhandlungen zwischen Reich und
Vatican,
deren Ausgang müssen wir doch abwarten.
Das ist wahr,
sagt er,
Buttmann
habe ihm gestern gesagt,
in
vierzehn Tage gehe er nach Rom,
Fastnacht jetzt.
Aber
senden
.
Die
Adressen
der Vereine - könnte er von uns haben. Die Vorstände einmal vorher zusammenrufen.
Statt der Geistlichen überall Nationalsozialisten, aber nur Katholiken der Tat. Ich begrüße zuerst, daß Katholiken der Tat ausgesucht werden sollen, - und meinte zuerst, daß in den Großversammlungen keine Geistlichen sein sollten. Um aber jeden Präses abzusetzen, braucht es eine Änderung der Statuten (daran dachte er nicht), und wenn der Verein als katholischer Verein weiterbestehen soll, dann doch der Geistliche dabei. - Er meint, „im Ausschuß, auch um konfessionelle Vorträge zu halten, aber nichts Politisches.“ Also diese Frage wird zurückgestellt, bis die Vereinbarungen der höchsten Stelle kommen, dann aber vorher noch besprechen.
Persönlich halte er fest am Glauben für sein ganzes Leben. Ich erkläre: Wie ich seinem Neffen
guten Willen zubillige
und Vertrauen zu ihm habe, so auch ihm - er
hatte es von
Gigl
gehört,
daß ich Vertrauen auf ihn habe.
Ich spreche ihm
mein
Vertrauen aus - ich würde mich immer freuen,
wenn er komme.
Mit Muhler
hatte er schwere Kämpfe. Nannte ihn in
Dachau
auf einer Versammlung Lügner
und Verleumder wegen Behauptung, sie wollten Kinder und alte Leute umbringen. Erstaunt,
daß ich nichts davon gehört hatte. Ein Zeichen,
daß
Muhler
nicht meine rechte Hand war. Ihn ganzes Jahr nicht gesehen. Aber es heiße,
sagt er,
„die werden hinausgeschickt zum Reden“.
Was ist Politik? Sterilisierung sei staatliche Frage, aber auch eine sittliche Frage. Auch Autorität des Staates ist eine staatliche Frage und doch sagen wir: Es ist Gottes Gebot, Ehrfurcht vor der Obrigkeit. Darin unsicher, das sei eine staatliche Frage. Wie die Einordnung weiter gedacht sei? Darüber unklar. Ob Corporation in die HJ eingegliedert? Darüber könne er nichts sagen, weil er die Sache nicht kenne. Es habe weh getan, daß sie von der Kommunion zurückgewiesen werden sollten - er habe im Beichtstuhl gesagt: Ich bin Nationalsozialist, sogar Führer, wurde aber doch absolviert.
Er wollte eine Erklärung, so wie Bamberg
oder
Württemberg
.
Antwort: Ich habe das früher getan,
wiederholt, wir brauchen doch nicht alle drei Tage Liebeserklärung
(er: das kann ich auch nicht leiden, die vielen Treueerklärungen, habe ich dem
Führer
[ ... ]
gesagt)
und im Augenblick würde es so auf Kommando erscheinen.



Vom Führer

Respondeo



Statt der Geistlichen überall Nationalsozialisten, aber nur Katholiken der Tat. Ich begrüße zuerst, daß Katholiken der Tat ausgesucht werden sollen, - und meinte zuerst, daß in den Großversammlungen keine Geistlichen sein sollten. Um aber jeden Präses abzusetzen, braucht es eine Änderung der Statuten (daran dachte er nicht), und wenn der Verein als katholischer Verein weiterbestehen soll, dann doch der Geistliche dabei. - Er meint, „im Ausschuß, auch um konfessionelle Vorträge zu halten, aber nichts Politisches.“ Also diese Frage wird zurückgestellt, bis die Vereinbarungen der höchsten Stelle kommen, dann aber vorher noch besprechen.
Persönlich halte er fest am Glauben für sein ganzes Leben. Ich erkläre: Wie ich seinem Neffen


Mit Muhler


Was ist Politik? Sterilisierung sei staatliche Frage, aber auch eine sittliche Frage. Auch Autorität des Staates ist eine staatliche Frage und doch sagen wir: Es ist Gottes Gebot, Ehrfurcht vor der Obrigkeit. Darin unsicher, das sei eine staatliche Frage. Wie die Einordnung weiter gedacht sei? Darüber unklar. Ob Corporation in die HJ eingegliedert? Darüber könne er nichts sagen, weil er die Sache nicht kenne. Es habe weh getan, daß sie von der Kommunion zurückgewiesen werden sollten - er habe im Beichtstuhl gesagt: Ich bin Nationalsozialist, sogar Führer, wurde aber doch absolviert.
Er wollte eine Erklärung, so wie Bamberg



