Alarich SeidlerParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll,
24. Oktober 1933
Sonderkommissar
Seidler
24.10.33 In Uniform, grüßt mit erhobener Hand, beim Hinausgehen Ringkuß, entschuldigt sich, daß er nicht früher kam. Siebert
habe in der Pfalz „versagt“,
er habe gar nicht auf
Seidler's
Arbeit hingewiesen,
sondern nur gelobt,
er sei zu
weich.
Der Tag der
Kunst
hier war
„eine Schmach“, für die hungernden Künstler hat man nichts getan.
In
der
Sache
der Vereine
- ob ich nicht eine Eingabe nach Berlin richten will,
um seinen Schritt zu unterstützen - heute Morgen habe ihm
Wagner
gesagt, er komme eben von dort: „Die Vereine sind frei,
aber ich werde es nicht veröffentlichen“,
nun gehe er von hier zu
Heydrich
,
um darüber zu sprechen.
Savigny
sei bei ihm gewesen,
beide entsetzt über Verhältnis in Bayern. Er habe zwei Einzelfälle lösen lassen.
Er will Wagner
unterbauen - darum ihm die Schirmherrschaft über das Hilfswerk übergeben.
Auch seine
Frau
beigezogen
zum Hilfswerk
(Müller
ergänzt: Man könne mit ihr sprechen, sei ganz anders als der Mann).
Bürgermeister Fiehler
mir bekannt? Ja, von Friedhofskirche her und Dank für den Kirchenbauplatz in Bogenhausen,
heute Mittag wird das Hilfswerk eröffnet -
Ob
wir nicht läuten wollten?
mit dem Todesunglück.
Wir halten sehr zurück mit dem Läuten und die Leute würden fragen: Was ist denn los,
ist der Bischof oder
Dompropst
gestorben?
Eintopfgericht
- sehr gut,
„Erziehung des Volkes“ - wir brauchen
nur Geschirr, ich habe nur einen
Teller
geduldet, er meint, später von Sonntag auf Freitag, aber langsam und vorsichtig.
Ob wir nicht an diesem Sonntag läuten lassen wollten?
Nein,
er geht dann davon ab.
Dankenswert, daß nicht mehr Berlin unsere Sammelstelle für Hilfswerk, sondern hier. Ja, sagt er, drei Mal darüber abgesetzt. Er hat sogar 700000 vom Reich für Bayern erhalten und bringt das nächstens in den bayrischen Wald im Namen von Wagner
.
Habe eine Million
beisammen
. Niederbronner Schwestern bei ihm gewesen - er gebe ihnen,
was sie sonst gesammelt hätten
aus dem Ganzen - habe doch auch stille Kassen, da komme es doch auf ein paar Tausend nicht an.
Es sei davon gesprochen worden, Wagner
abzusetzen und dafür Oberst
Hofmann
.
Aber der ist die
negative
Unfähigkeit,
Wagner
wenigstens die
positive.
Ich erkläre bestimmt und fest: Nein nein, nun nicht Männer stürzen, sondern mit ihnen Arbeiten.
Schachleiter
habe offene Wunden, die sich nicht schließen, der Arzt
fürchtete
Infectionen.
Er würde ihn gerne besuchen. Ob er mir mitteilen dürfe,
wenn es ernst wird? Ja. Wenn noch Schulden bei der Familie,
wir würden zusammenhelfen.
Er soll keine Sorge haben - er will sich erkundigen.
Ich sage ihm: Alle in Caritas sprechen mit Verehrung von ihm. Heute früh erst Müller
. Ein klarer Mann, der weiß,
was
er will, und bei dem bleibt und zusammenarbeitet mit unserer
Caritas.
Ob ich den Dr. Roeder
kenne? Einen ausgezeichneten Menschen, Zögling von Feldkirch.
Den habe er jetzt mit einem Büro
in?
a.D.
und einem Auto eingesetzt, um das Hilfswerk zu leiten. Seine Leute
weinen
immer. Weil er
grob
werden muß.


24.10.33 In Uniform, grüßt mit erhobener Hand, beim Hinausgehen Ringkuß, entschuldigt sich, daß er nicht früher kam. Siebert






Er will Wagner



Bürgermeister Fiehler

Dankenswert, daß nicht mehr Berlin unsere Sammelstelle für Hilfswerk, sondern hier. Ja, sagt er, drei Mal darüber abgesetzt. Er hat sogar 700000 vom Reich für Bayern erhalten und bringt das nächstens in den bayrischen Wald im Namen von Wagner


Es sei davon gesprochen worden, Wagner



Schachleiter

Ich sage ihm: Alle in Caritas sprechen mit Verehrung von ihm. Heute früh erst Müller

Ob ich den Dr. Roeder
